Die vierjährige Elisabeth wünscht sich ein Puzzle und eine Barbie-Puppe. Ali ist zwei Jahre alt und hätte gerne ein Polizei-Buch vom Weihnachtsmann. Es sind Wünsche wie diese, aufgemalt und aufgeschrieben von Kindergartenkindern, die ab sofort wieder die große Tanne auf dem Sedanplatz schmücken. Und jeder, der an der Tanne vorbeikommt, kann einen oder mehrere dieser Wünsche erfüllen.
Die „Wünsch dir was“-Aktion geht bereits in die siebte Runde. Ins Leben gerufen wurde sie von Studentinnen und Studenten des Rotaract Clubs an der Jacobs University zusammen mit dem Elternverein für psychomotorische Entwicklungsförderung (Epsymo) und dem Vegesack Marketing. Gemeinsam haben sie das Projekt auch in diesem Jahr auf den Weg gebracht. Beschenkt werden sollen erneut Kinder der Kitas am Neuenkirchener Weg sowie Am Fillerkamp, außerdem Epsymo-Kinder aus sozial benachteiligten Familien.
Sie hätten im Team überlegt, ob sie dieses Jahr aufgrund der Flüchtlingszustroms die Aktion anders gestalten, erzählt Jutta Wedemeyer, Leiterin der Kita am Neuenkirchener Weg. Die Organisatoren hätten die Wunschzettelbaum-Aktion aber unverändert lassen wollen. „Die Situation in den Kitas ist keine andere als 2014.“ Die Zahl der Wünsche hat sogar noch zugenommen. 261 Wunschzettel sind es diesmal, 18 mehr als im vergangenen Jahr, so Epsymo-Mitarbeiterin Elke Schött. Dabei soll kein Geschenk mehr als 20 Euro kosten.
Das Prozedere, die Träume wahr werden zu lassen, hat sich ebenfalls nicht verändert. Aufgeteilt sind die Wunschzettel auf zwei Tannen, die eine auf dem Sedanplatz, die andere steht auf dem Campus der Jacobs University. Wer sich beteiligen möchte, kann einen oder mehrere Wunschzettel abnehmen und die darauf notierten Wünsche erfüllen, das heißt: weihnachtlich verpackt bis zum 11. Dezember beim Schuhhaus Meineke, Gerhard-Rohlfs-Straße 71, oder beim Verein Epsymo, Lüssumer Heide 6, abgeben.
Wichtig für die Schenkenden: Sie werden gebeten, die Wunschzettel unbedingt an den Paketen zu befestigen, sodass bei der Verteilung eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Und damit auch wirklich kein Kind am Ende mit leeren Händen dasteht, haben die Organisatoren die Namen der Kinder und die jeweiligen Wünsche extra noch einmal notiert. Spenden sollen zusätzlich dafür sorgen, dass alle Wünsche wahr werden.
Für Flüchtlinge sei eine eigene Aktion ins Rollen gebracht worden, schildert die Studentin Helena Herzberg. Spendengelder sollen gesammelt und davon Geschenke gekauft werden, die in den Flüchtlingsunterkünften bleiben sollen. 300 Euro seien schon bei einer Veranstaltung am vergangenen Wochenende zusammengekommen, so Helena Herzberg weiter. Außerdem gibt die Organisation „Gegenseitig Inspirieren – Vielfalt erleben“ der Jacobs University je 300 Euro für beide Aktionen. Auch hier steht der Gedanke dahinter, dass am Ende kein Wunsch unerfüllt bleiben muss. Bleiben Wunschzettel übrig, besorgen die Studenten des Rotaract Clubs die fehlenden Geschenke noch rechtzeitig vor der Bescherung.
Die findet diesmal am 18. Dezember ab 9 Uhr in den Kitas statt. „Es ist sehr berührend, wie die Kinder sich freuen und strahlen, wenn sie ihr persönliches Weihnachtsgeschenk bekommen“, erzählt Jutta Wedemeyer, die ausdrücklich das Engagement der Studenten, auch im Hinblick auf ihre knapp bemessene Freizeit, lobt. Den Weihnachtsmann gibt nach den Worten von Helena Herzberg diesmal ein italienischer Student. „Lustig, süß, aber etwas kleiner gebaut“, beschreibt sie ihn. Den Kindern dürfte das egal sein.
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