Leinen los, hieß es heute Mittag: Das "Schulschiff Deutschland" ist auf dem Weg zum Bremerhavener Fischereihaven. Dort sollen Rumpfpartien des Segelschiffes saniert werden, durch die sich Rost frisst. Der Start ist schon mal geglückt.
Claus Jäger, Vorsitzender des Schulschiff-Vereins, war wenige Minuten, bevor die beiden Schlepper kamen, die den Dreimaster später aufs Wasser hinauszogen, ganz entspannt: "Da wir das Manöver schon mehrere Male gemacht haben, bin ich zuversichtlich, dass wir das ohne Probleme hinbekommen."
Und er sollte Recht behalten, jeder Handgriff der 15-köpfigen Crew saß - auch dank gründlicher Vorbereitung. Denn es ist gar nicht so leicht, das schwimmende Denkmal von seinem Liegeplatz am Vegesacker Hafen wegzubekommen: Der Wasserstand muss stimmen, die Strom- und Wasserleitungen, mit denen das Schiff von Land versorgt wird, müssen gekappt und die Querbalken der Masten präzise an den seitlichen Bojen vorbeimanövriert werden.
Erschwert wird das Manöver dadurch, dass der Dreimaster nicht mehr alleine segeln kann. Je ein Schlepper vorne und hinten ziehen ihn flussabwärts über die Weser. Am Abend wird das Schiff in Bremerhaven erwartet.
Bis Ende November sollen die rund eine Million Euro teuren Sanierungen abgeschlossen sein. Um das "Schulschiff Deutschland" wieder in Stand setzen zu können, hatte der Schulschiff-Verein in Kooperation mit dem Weser-Kurier eine Rettungsaktion ins Leben gerufen. 100.000 Euro sind so zusammengekommen. Etwa 170.000 Euro fehlen noch - 700.000 Euro Förderung bekommt der Schulschiff-Verein von Bund, dem Land Bremen und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.