Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Am Freitag erhob die Staatsanwaltschaft Bremen Anklage gegen den Werder-Ultra Valentin S. Zuständig ist das Jugendschöffengericht am Amtsgericht Bremen. Frank Passade, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Das Gericht muss sich jetzt in die Sache einarbeiten und einen Termin zur Hauptverhandlung anberaumen.“ Der 21-jährige Valentin S. wird verdächtigt, am 19. April, nach dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV, vor dem Lokal „Verdener Eck“ zusammen mit acht weiteren Ultras einen Hooligan angegriffen zu haben. Dabei sollen die Angreifer mehrfach gegen den Kopf des Opfers getreten haben. Um seine Schlagkraft zu verstärken, soll Valentin S. sich dabei mit Quarzhandschuhen bewaffnet haben. Darüber hinaus wird der Ultra verdächtigt, an zahlreichen weiteren Gewalttaten beteiligt gewesen zu sein. Seit dem 1. Juli sitzt er in Untersuchungshaft.
Als Reaktion auf die Anklageerhebung wandte sich Valentins Anwalt, Horst Wesemann, an die Öffentlichkeit. Er kritisiert unter anderem die Informationspolitik der Staatsanwaltschaft. Wesemann will Mitte Oktober nochmals eine Haftprüfung für seinen Mandanten beantragen.