Ein wenig anders als sonst ist in diesem Jahr der Antikriegstag abgelaufen. Und das hatte zwar auch, aber nicht nur mit der Pandemie zu tun. Denn für Dienstag hatten sich die Organisatoren neben einem anderen Ort für ihre Kundgebung auch einen anderen Ablauf ausgedacht: Statt wie traditionell auf dem Marktplatz hatten sich die Demonstranten am Mittag auf dem Vorplatz auf der Altmannshöhe hinter der Kunsthalle versammelt; und statt Rede an Rede wurde das Programm von dem Schauspieler Peter Lüchinger und dem Musiker Willy Schwarz begleitet. Im Zentrum stand aber auch in diesem Jahr das Engagement von Gewerkschaften, Friedensorganisationen, Bildungseinrichtungen und Kirchen, sich für ein weltweites Zusammenleben ohne Krieg und Aufrüstung einzusetzen – auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
In Bremen wird der Antikriegstag vom DGB und dem Bremer Friedensforum veranstaltet. DGB-Chefin Annette Düring: „Es ist irrsinnig in Zeiten einer Pandemie, einer drohenden Klimakatastrophe und wachsender sozialer Ungleichheit noch mehr Geld in Waffen und Rüstung zu stecken.“ Das Geld solle dahin fließen, wo es wirklich gebraucht werde: In das Gesundheits- und Pflegesystem, in die Schulen, in Projekte gegen den Klimawandel und in den sozialen Wohnungsbau.