Auf die Spuren eines frühmittelalterlichen Grubenhauses sind Mitarbeiter der Landesarchäologie Bremen bei den Erdarbeiten für das Wallkontor auf dem Grundstück des 2015 abgebrannten Modehauses Harms am Wall gestoßen. Nach Schätzung von Grabungsleiter Dieter Bischop stammen die Spuren aus dem 9. Jahrhundert, mithin aus einer Zeit rund 100 Jahre nach der Errichtung des ersten, noch hölzernen Doms.
Die etwa 2,5 mal drei Meter große Hütte aus Flechtwerk und Lehm befand sich zur Hälfte im Boden und diente als Arbeitsstätte. Weil sich gehärtete Lehmbrocken gefunden haben, vermutet Bischop, dass die Hütte in Flammen aufgegangen ist. „Lehm wird erst hart, wenn es brennt.“ Zusätzlich sind auf dem Baugrundstück die Überreste von drei Brunnen aufgetaucht. Allerdings sind diese weitaus jünger als das Grubenhaus. Laut Bischop wurden sie zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert im Keller von Privathäusern angelegt. „So etwas konnten sich nur reiche Leute leisten.“