Und wieder gibt es eine Studie, die in erschreckender Weise zeigt, wie sich die soziale Spaltung in Bremen ganz konkret auswirkt. Die Menschen werden eher krank – und sie sterben früher. Erst im April 2016 lieferte der Senat Zahlen zur Lebenserwartung, schwarz auf weiß heißt es da: Wer in Gröpelingen lebt, stirbt im Schnitt sieben Jahre früher als Menschen in Schwachhausen. Das ist nicht nur erschreckend. Das ist ein Armutszeugnis im Wortsinn.
Bremer Politiker sagten damals, dass sie dieser Befund nicht überrasche. Heißt: Neu ist diese Erkenntnis nicht. Auch das ist erschreckend. Was Bremen vor allem braucht, ist eine tatkräftige Offensive des Senats gegen diese soziale Spaltung. Es reicht nicht, in Zukunftskommissionen zu diskutieren und irgendwann Ergebnisse vorzulegen. Das muss schneller gehen.
Gesundheitsprävention in den Stadtteilen ist ein Schlüssel dafür. Das Geld dafür bietet das neue Präventionsgesetz, das nicht in Bewegungskurse für ohnehin gesundheitsbewusste Mittelständler fließen darf, sondern dorthin, wo es gebraucht wird. Ein guter erster Schritt sind die Gesundheitsfachkräfte an Grundschulen, die demnächst ihren Dienst aufnehmen sollen.