22 geschützte Bäume sind am Mittwoch innerhalb der Brutzeit in Arsten an der Hans-Hackmack-Straße gefällt worden. Das lässt Umweltaktivisten aufhorchen. Doch wie aus der zuständigen Umweltbehörde zu erfahren ist, hat alles seine Ordnung. Eine rechtskräftige Fällgenehmigung liegt vor, ohne die das bereits genehmigte Wohnungsbauprojekt für die unteren Einkommensschichten an dieser Stelle stagniert hätte.
Wie berichtet, wird das Wohnungsunternehmen Brebau dort 144 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern im Rahmen des "Sofortprogramm Wohnungsbau" errichten.
Ein Vogelkundler hat zuvor überprüft, wie viele der insgesamt 30 Linden und Eichen von Fledermäusen und Vögeln bewohnt sind. Eine Rabenkrähe brütet demnach in einer Baumkrone. "Daher lassen wir zunächst acht Bäume in diesem Bereich noch ein paar Wochen stehen", erklärt Heinz Riering auf Nachfrage. Der Technische Leiter der Brebau versichert: "Im Gegenzug pflanzen wir 90 neue Bäume auf dem Gelände und dem Mittelstreifen der Straße."
Der Beirat Obervieland lehnt die Höhe der an dieser Stelle geplanten Wohnblöcke ab (wie berichtet) und lässt derzeit bei der Justizbehörde überprüfen, ob er rechtliche Schritte gegen eine entsprechende Ausnahmegenehmigung der Baubehörde einleiten kann. Durch die Arbeiten an den Bäumen fühlt sich das Gremium nun vor vollendete Tatsachen gestellt und protestiert dagegen.
Dazu Baubehördensprecher Jens Tittmann: "Die Baumfällungen wären ohnehin für eine Bebauung des Areals notwendig gewesen und haben mit den erteilten Ausnahmegenehmigungen der Gebäudehöhen nichts zu tun." Er sieht hinter den Protesten eine verquere Rechtsauffassung: "Beschwerden eines Beirates können verbrieftes Recht eines Bauherren nicht aushebeln."