An den Weser-Arkaden hat am Dienstag der Bau des Arisierungs-Mahnmals begonnen. Es soll an den Raub jüdischen Eigentums während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Gebaut wird das Mahnmal zwischen den Arkaden am Tiefer und der östlichen Seite der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Beschlossen wurde der Bau 2016 von der Bremischen Bürgerschaft.
Die Konzeption und der Entwurf des Mahnmals stammen von Evin Oettingshausen. Aus ihrer Sicht ist das Mahnmal an der Wilhelm-Kaisen-Brücke deutlich besser umzusetzen als an den Sitzstufen der Schlachte, wo die Realisierung zunächst geplant gewesen war. Der Entwurf besteht aus zwei rechtwinklig aufeinandertreffenden Sichtachsen: Von oben betrachtet soll ein leerer Raum zu sehen sein, der das Vergessen von Geschichte symbolisiert. Von der Seite her sollen Schattenrisse ehemals vorhandener Einrichtungsgegenstände zu erkennen sein. Die Installation thematisiere die Totalität der Beraubung der jüdischen Bevölkerung, die dem Massenmord direkt vorausging.
Wie berichtet, gab es noch im Sommer Schwierigkeiten bei der Ausschreibung für die Bauarbeiten. Damals hatte es laut Kulturressort Bewerber für einen Großteil der ausgeschriebenen Gewerke gegeben. Doch zwischen Ausschreibung und Angebot gab es eine erhebliche Preisdifferenz. Läuft nun alles nach Plan, sind die Bauarbeiten in fünf Monaten beendet.