Bremen. So ziemlich alle, die für gestern zu einer Demonstration gegen den verschärften Druck auf Arbeitnehmer und den Abbau von Sozialleistungen aufgerufen hatten, waren gekommen - viel mehr aber auch nicht. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 100 Menschen an dem Marsch von der Bürgermeister-Smidt-Brücke zum Marktplatz. Initiatoren waren die IG Metall und diverse Betriebsräte vor allem von Becks und Daimler, sie haben sich zu einem Bündnis Bremen zusammengeschlossen.
Der Protest richtet sich, so wurde es auf den Flugblättern formuliert, gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Werktätigen. Gegen Lohndrückerei und Entlassungen auf der einen und verschärfte Rationalisierung und Arbeitshetze auf der anderen Seite. Protest schließlich auch 'gegen den Raub unserer Sozialkassen'.
'Als einzelne Belegschaften sind wir die Verlierer', sagte Joachim Kohrt, der bei Daimler im Betriebsrat sitzt. Darum das Bündnis Bremen. Auf einem der Transparente stand es so: 'Den Finger bricht man, aber fünf Finger sind eine Faust.' Die weltweite Krise sei für die Arbeitnehmer noch lange nicht überstanden, heißt es in dem Flugblatt, auch wenn Börsenkurse und Profite wieder aufwärts gingen. Keine Belegschaft könne dies allein überstehen: 'Wir müssen endlich gemeinsam aktiv werden.' Wie genau, das brachte Joachim Kohrt auf den Punkt: 'Streik hat die oberste Priorität.'
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