Interview mit Leiter des Präsidalstabes Carsten Roelecke hält Bodycams bei der Bremer Polizei für ein gutes Einsatzmittel

Eine Bodycam hätte die Aussage des Polizisten vor Gericht vielleicht unterstützt. Doch dafür war er in der falschen Organisationseinheit.
30.08.2020, 05:00 Uhr
Lesedauer: 1 Min
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Carsten Roelecke hält Bodycams bei der Bremer Polizei für ein gutes Einsatzmittel
Von Ralf Michel

In dieser Woche ist vor Gericht ein Angeklagter unter anderem deshalb freigesprochen worden, weil es außer dem Opfer keinen Zeugen gab, der ihn am Tatort gesehen hat. Das Opfer war ein Polizist im Einsatz nach einem Fußballspiel von Werder Bremen. Er ist sich zu 100 Prozent sicher, den Täter identifiziert zu haben. Warum trug der Beamte keine Bodycam?

Carsten Roelecke: Die Polizei Bremen hat die Erprobung von Bodycams 2017 in den Zügen ihrer Bereitschaftspolizei begonnen und diesen Probelauf abgeschlossen. Derzeit findet eine Erprobung der Bodycam im Einsatzdienst statt und wird voraussichtlich dieses Jahr abgeschlossen. Der betroffene Polizeivollzugsbeamte gehört keiner dieser beiden Organisationseinheiten an und hat daher derzeit keinen Zugang zu Bodycams. Ob im diskutierten Fall eine Bodycam zu einer anderen rechtlichen Bewertung geführt hätte ist rein spekulativ, die Polizei Bremen kann somit keine Stellung dazu nehmen.

Wie viele Bodycams sind aktuell bei der Bremer Polizei im Einsatz?

Bei der Polizei Bremen werden derzeit 26 Bodycams eingesetzt. Diese werden im Bereich des Viertels, der Discomeile und bei Volksfesten eingesetzt sowie abwechselnd in Trageversuchen in den regionalen Abteilungen der Direktion Einsatz.

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Sind Sie zufrieden mit den Kameras?

Die Polizei Bremen betrachtet die Bodycam ganz grundsätzlich als hervorragendes Einsatzmittel, um polizeiliche Maßnahmen und Handlungen gegen Polizeibeamte, aber auch das polizeiliche Handeln selbst zu dokumentieren und nachträglich auszuwerten.

Wie viele Kameras benötigen Sie?

Die Polizei Bremen hat eine Zielzahl von zunächst 250 Bodycams ausgegeben, um alle Fahrzeuge, die am sogenannten 110-Notruf-Prozess beteiligt sind, ausrüsten zu können. Langfristig perspektivisch sollte dies vermutlich zur Ausstattung jeder Polizeibeamtin und jedes Polizeibeamten gehören.

Das Interview führte Ralf Michel.

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Info

Zur Person

Carsten Roelecke

ist Leiter des Präsidialstabs bei der Bremer
Polizei.

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