Bis in den Samstagabend hinein hatten starke Polizeikräfte in Bremen alle Hände voll zu tun, Auseinandersetzungen zwischen Impfgegnern aus der Querdenker-Szene und Angehörigen des linksradikalen Milieus zu verhindern. Erste Anrufe, dass sich rund 30 vermummte Personen vor der Kunsthalle versammelt hätten, erreichten die Polizei gegen 14 Uhr. Die Demonstranten hätten angegeben, sich zu einem gemeinsamen "Spaziergang" zu treffen, und ein Plakat mit der Aufschrift "Impfpflicht nein Danke" mitgeführt. Auf der anderen Straßenseite formierten sich rund 40 schwarz gekleidete Gegendemonstranten, es kam zu Beschimpfungen. Die Polizei habe die beiden Gruppen dann mit einem massiven Aufgebot voneinander getrennt, hieß es am Abend aus der Einsatzzentrale.
Inzwischen hatte sich das Geschehen ins Viertel verlagert, zu einem Lokal in der Straße Vor dem Steintor. Dort seien vier Impfgegner eingekehrt, während vor der Kneipe etwa 40 bis 60 Menschen aus der autonomen Szene "Nazis raus!" skandierten. Die Polizei sprach von einer "sehr aggressiven Stimmung" - man bemühe sich, eine Eskalation zu verhindern. Wegen des starken Aufgebots kam es zu Verkehrsbehinderungen, Straßenbahnen und Busse konnten nicht fahren.