Die grüne Promenade an der West-Seite des Weserstadions wird nach dem deutschen Diplomaten und Sportfunktionär Alfred Ries (1897-1967) benannt. Dafür haben sowohl das Amt für Straßen und Verkehr als auch der SV Werder Bremen grünes Licht gegeben. Das gab Daniel de Olano (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Beirates Östliche Vorstadt bekannt. Auch der Beirat plädierte einstimmig dafür.
Werder-Fans hatten unter Federführung des Fan-Projektes Bremen in Archiven und beim Auswärtigen Amt für die Namensgebung des Alfred-Ries-Platzes recherchiert. Von Ries war bisher in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Die Recherche-Ergebnisse sind in einer Info-Broschüre zusammengefasst worden, in der 2017 zum 50. Todestag die Verdienste des großen Werderaners gewürdigt wurden.
Von den Nazis ausgebürgert
Alfred Ries war von 1923 bis 1933 zum ersten Mal Präsident des SV Werder Bremen. Bis 1933 war er zudem Geschäftsführer der Böttcherstraße. Das Nazi-Regime bürgerte ihn dann aus. Ries musste emigrieren, seine Eltern starben im KZ Theresienstadt. Nach der Rückkehr aus dem Exil war er von 1947 bis 1951 zum zweiten Mal Präsident des SV Werder. Ab 1963 schloss sich eine dritte Präsidentschaft an.
Alfred Ries liegt auf dem Jüdischen Friedhof in Hastedt begraben. Daniel de Olano dankte den Fans und dem Fan-Projekt Bremen ausdrücklich für ihr Engagement: „Das ist ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus“. Darüber hinaus ist eine Veranstaltung zur jüdischen Geschichte des SV Werder Bremen in der Bremischen Bürgerschaft geplant.
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