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Mit Verlosung Stimmen Sie ab: Wer wird Bremens Amateurfußballer des Jahres?
Zur Auswahl für den Bremer Amateurfußballer des Jahres stehen fünf starke Kicker mit interessanten und recht unterschiedlichen Profilen. Gekürt wird der Fußballer des Jahres am Sonntag, 30. Dezember in der Bremer ÖVB-Arena. Dort kann mit einer Stimmkarte ebenfalls noch gewählt werden.
Das Mitmachen bei der Leserwahl des WESER-KURIER kann sich lohnen: Unter allen Teilnehmern am Telefon-Voting und an der Stimmkartenaktion in der ÖVB-Arena verlost der WESER-KURIER insgesamt fünf attraktive Preise. Hauptgewinn sind zwei Eintrittskarten für das Bundesliga-Heimspiel des SV Werder Bremen gegen Borussia Dortmund Anfang Mai nächsten Jahres. Des Weiteren gibt es sechs Karten für die Sixdays in Bremen am 14. Januar, zwei Tickets für das Werder-Spiel gegen den FC Schalke 04 im März, zwei Karten für das GOP Varieté-Theater und eine Gutscheinkarte des WESER-KURIER im Wert von 50 Euro zu gewinnen.
In unserer Bildergalerie stellen sich alle Kandidaten vor. Im Anschluss auch noch einmal in einem Video.
Eines ist Saimir Dikollari wichtig – der Hinweis auf sein Team. „Ohne die Mannschaft bin ich auch nicht zu gebrauchen“, sagt der 34-Jährige. Für ihn ist die Nominierung als Fußballer des Jahres deshalb auch ein „Erfolg des Brinkumer SV“, dem überraschenden Meister der letzten Bremen-Liga-Saison. Das sei eben so im Mannschaftssport: Der einzelne Spieler könne ohne die Kollegen nichts gewinnen, er ist immer abhängig vom Kollektiv. Das bedeutet aber nicht, dass Saimir Dikollari seine Bedeutung für die Brinkumer nicht klar ist: „Ich weiß, ich bin ein wichtiger Spieler.“
Das kann man wohl sagen. Der Stürmer ist vielleicht nicht ohne seine Mannschaft zu gebrauchen. Welche Mannschaft das ist, scheint aber nicht ganz so wichtig. Denn Dikollari hatte eigentlich überall Erfolg. Vor allem in Uphusen, zwischen 2010 und 2014. Bis in die Oberliga Niedersachsen stieg er damals mit den Achimern auf, wurde Torschützenkönig in der neuen Spielklasse und zweimal Verdens Fußballer des Jahres. Dann schlossen sich einige Wechsel an, nach Brinkum, zurück zu Uphusen und wieder nach Brinkum. Man kann sich denken, wohin Saimir Dikollari geht, sollte er den amtierenden Meister noch einmal verlassen. Einen Anlass gibt es allerdings nicht.
„Der Titel im Sommer war für mich der größte, wir haben echt das Optimum herausgeholt“, sagt Dikollari. Das gefällt ihm: Auf den Platz gehen und alles geben für den Erfolg. Es entspricht seiner Haltung. Nur deshalb ist wohl auch die ungewöhnliche Vorbereitung möglich. Weil der Industrielackierer als Schichtleiter arbeitet, kommt er nur alle zwei Wochen zum Mannschaftstraining. Ansonsten hält er sich selbst fit. „Das kenne ich seit Jahren nicht anders.“
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Foto: Christina Kuhaupt
Muhamed Hodzic - SG Aumund-Vegesack (Telefon-Voting: 01379 604442)
Es gibt eine ganze Menge Attribute, die MuhamedHodzic als Fußballer auszeichnen. Der 37-Jährige von der SG Aumund-Vegesack gilt schließlich als starker Techniker, besitzt eine gute Übersicht und ist als Teamplayer bekannt. Vor allem aber ist Hodzic ein sehr positiver Typ. Das wird schon daran deutlich, wie er über die zahlreichen Verletzungen in seiner langen Karriere spricht. „Ich habe im wahrsten Sinn des Wortes die Knochen hingehalten“, sagt der Routinier – und dann lacht er.
Das Schlüsselbein hat er sich gebrochen, die Hand auch, und dann erlitt er noch eine ganz ungewöhnliche Verletzung. „Ich bin wohl der einzige Fußballer, der den Ball so ins Auge bekam, dass er zwei, drei Tage nichts sehen und wochenlang kein Spiel machen konnte“, sagt Muhamed Hodzic. Aber auch das nimmt er irgendwie locker. Wie die Art seiner doch eher untypischen Verletzungen. „Mit den Füßen ist alles gut, aber ab dem Oberkörper wird es kritisch“, kommentiert Hodzic schmunzelnd.
Das mögen sie in Vegesack, diese Kombination aus Leistungsbereitschaft und positiver Grundhaltung. Aber wie lange noch? Da legt sich Hodzic lieber nicht fest: „Es tut heute schon ein bisschen länger weh nach einem Spiel. Aber wenn ich nicht mithalten könnte, hätte ich die Schuhe längst an den Nagel gehängt.“ Das Ende seiner Karriere ist also offen. Noch wird Muhamed Hodzic ja auch dringend gebraucht. Und weil das Nordbremer Urgestein (er kickt seit 2008 bei der SAV) in diesem Jahr wieder zu den Leistungsträgern zählte, tritt er nun zur Wahl an. Den Kreis der nominierten Kandidaten kommentiert der vergleichsweise reife Kicker dabei auf seine eigene Weise: „Vier tolle Fußballer und ein alter Knacker.“
Er fühlt sich einfach gut in diesen Tagen. Die Nominierung als Fußballer des Jahres macht VafingJabateh nämlich nicht nur „sehr glücklich“. Sie versorgt ihn auch mit einem besonderen Status innerhalb seiner großen Familie. „Alle gucken ja immer, was ich und der Bremer SV so machen“, sagt der 25-jährige Stürmer. Alle, das sind ein paar Dutzend Menschen in Afrika, Europa und den USA, verbunden über Facebook. Sie sind nun ziemlich stolz auf den Bremer Verwandten und dessen starke Leistungen. „Seit einem Jahr läuft es sehr gut für mich“, bestätigt Vafing Jabateh.
Vergessen sind das letzte Jahr und der Kreuzbandriss. Nach dem Wechsel zum TB Uphusen im Sommer 2017 hatte der Kicker sich verletzt. Der Durchbruch misslang, also ging er Anfang dieses Jahres wieder zurück zum Panzenberg. Dort fühlt er sich wohl. Seinen Traum hat er aber noch längst nicht aufgegeben. „Ich möchte noch mal höher spielen“, sagt Vafing Jabateh. Darum geht es ihm seit 2014, als er aus Liberia nach Bremen kam. Natürlich weiß der Stürmer, dass er auch mit dem BSV „höher spielen“ könnte. Nämlich in der Regionalliga. „Wir müssen einfach weitermachen und immer besser werden“, sagt er. Er will sich jedenfalls noch Zeit nehmen für den Weg in den „großen Fußball“. Die Fortsetzung seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, die er einst in Liberia begonnen hatte, ist im Moment noch die zweite Option. Derzeit ist der erfolgreiche Kicker erst einmal der Held in seiner großen Familie. Und Jabateh findet, er gibt daneben auch ein ganz ordentliches Beispiel ab. „Meine Nominierung ist ein gutes Zeichen für andere Ausländer: Du musst immer positiv bleiben, denn eines Tages kommt deine Chance.“
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Foto: Christina Kuhaupt
Denis Nukic - FC Oberneuland (Telefon-Voting: 01379 604444)
Um eine Antwort ist Denis Nukic selten verlegen. Der Frage, ob er seine Nominierung als Fußballer des Jahres für gerechtfertigt hält, begegnet er mit einer entwaffnenden Feststellung: „Viele hätten es verdient, aber es spricht auch nur wenig gegen mich.“ So ist er, der 31-Jährige vom FC Oberneuland: Reflektiert, hintergründig und clever. Natürlich zielte die Frage auch nicht wirklich auf ernsthafte Zweifel an seinem Standing ab. Die hat weder Denis Nukic noch der Rest der Fußballszene. Schließlich zählt er seit vielen Jahren zu den stärksten Defensivspielern der Liga. Nukic verrichtet seinen Dienst in der Abwehr zuverlässig, er dirigiert seine Nebenleute, und wenn es sein muss, dann tritt der kopfballstarke Kicker auch als Torschütze in Erscheinung. „Die Nominierung ist an sich auch schon eine Ehre, sie motiviert mich“, sagt der Wirtschaftspsychologe – und bezieht das keineswegs nur auf seine Rolle während eines Fußballspiels.
Denn Denis Nukic ist eben auch jemand, der sich Gedanken über das große Ganze macht, der hinterfragt, was eigentlich dahintersteckt, wenn 22 Menschen auf dem Platz aktiv sind. „Ich sehe es als meine Aufgabe als älterer Spieler an, für Fair Play und Respekt einzutreten“, betont er also. Ihm sei aufgefallen, dass in der Gesellschaft und damit auch in den Fußballmannschaften jeder „zunehmend auf sich guckt“. Viele Kollegen würden kaum noch die Namen der Ehrenamtlichen im Verein kennen oder die Rolle des Schiedsrichters richtig einordnen. Nukic: „Da geht es um Leute, die sich engagieren und erst ermöglichen, dass wir Fußball spielen können.“ Er will deshalb auch „nicht hinnehmen“, dass die Gemeinschaft unter solchen Phänomenen leidet.
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Foto: Christina Kuhaupt
Sven Waldschmidt - TuS Schwachhausen (Telefon-Voting: 01379 604445)
Sven Waldschmidt ist 27 Jahre, kommt sich aber schon „sehr alt vor“. Das liegt an seiner Mannschaft, denn beim TuS Schwachhausen treten überwiegend sehr junge Spieler an – da fällt man als reiferer Kicker schon mal auf. Aber genau diese Aufgabe, einer der wenigen Fixpunkte in einer Rasselbande zu sein, macht SvenWaldschmidt zu einem besonders wertvollen Spieler. Der Defensivallrounder ist sich dessen bewusst. Über die Nominierung war er aber doch überrascht: „Ich bin ja erst seit anderthalb Jahren in der Stadt.“
Das stimmt, eigentlich stammt Waldschmidt aus Hessen, und zuletzt lebte er in Hamburg – gemeinsam mit seinem Cousin. Der heißt auch Waldschmidt, Luca mit Vornamen, und ist noch ein bisschen bekannter als Sven. Denn Luca Waldschmidt wurde beim HSV zum Bundesligaspieler – deshalb der gemeinsame Umzug an die Elbe. Im vergangenen Sommer wechselte der Stürmer dann zum SC Freiburg. Dort trifft er auch, zuletzt vor rund zehn Tagen beim 1:1-Heimremis gegen Werder. Für Bremer Verhältnisse hat dieser SvenWaldschmidt also ein durchaus problematisches Verwandtschaftsverhältnis.
Aber er kann auch anders. Seit einigen Jahren ist der Schwachhauser Kicker nämlich mit Lara Möhlmann liiert, der Tochter von Werder-Ikone Benno Möhlmann. Sie ist bei den Frauen des TuS aktiv und war für Waldschmidt der „ausschlaggebende Punkt“ für einen Wechsel nach Bremen. Eine Rolle spielte dabei allerdings auch der Bandscheibenvorfall vor ein paar Jahren. Er zwang den damals in Diensten von Altona 93 stehenden Kicker zu einer langen Pause. „Danach habe ich mich entschlossen, nach Bremen zu ziehen“, so Waldschmidt. Eine Idee, von der nun der TuS Schwachhausen profitiert.
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