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Alles außer Corona Was sonst noch im Jahr 2020 in Bremen und der Region passiert ist
Das Jahr 2020 wird vielen Menschen als das Jahr der Corona-Pandemie in Erinnerung bleiben. Auch vielen Bremerinnen und Bremern geht es so, wurde doch das Jahr von Einschränkungen und Maßnahmen bestimmt. Vielerorts war das öffentliche Leben eingeschränkt.
Doch es gab in Bremen und der Region nicht nur das Virus. Vieles ist passiert, das nicht in Verbindung mit dem Erreger steht. In unserer Bildergalerie haben wir einige Dinge zusammengestellt. Mehr sehen Sie auch in unserem Video zum Thema.
Von Jan-Felix Jasch
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Foto: Studio Libeskind
Der Turmbau scheiterte früh
Es gab große Pläne für das Sparkassengelände am Brill. Der Architekt Daniel Libes- kind aus New York hatte einen spektakulären Entwurf vorgelegt, doch aus den vier Türmen von Libeskind wurde nichts. Das Bauressort und der Landesdenkmalpfleger hatten Bedenken. Als die Pläne vom Tisch waren, versuchte es der Investor mit einer abgespeckten Variante. Seit Ende Oktober 2020 steht fest, dass nur der Bestand auf dem elf Hektar großen Areal entwickelt wird. Mit den Eigentümern des Areals, Pinchas und Samuel Schapira aus Israel, und der Sparkasse hatte Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) lange gerungen. Doch in Sachen Volumen und Höhe des Vorhabens wurde man sich nicht einig. Vermittlungsversuche von Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) fruchteten ebenfalls nicht. Jetzt wird unter der Bezeichnung „am Brill“ ein Konzept verfolgt, welches durch einen grünen Innenhof, einen Food Court und Nutzungen speziell im Bereich Bildung neue Impulse setzen soll.
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Foto: Arnd Hartmann
Nordsee bleibt Standort Bremerhaven treu
Beinahe wäre Bremerhaven in diesem Jahr ein wichtiges Unternehmen von der Angel gegangen. Die Fischrestaurantkette Nordsee spielte seit Langem mit der Überlegung, sich einen neuen Standort für die Zentrale zu suchen. 2020 sollte es endlich eine Entscheidung geben. Die Sorge war groß, dass die Traditionsmarke Bremerhaven ganz verlässt. Es kam zu mehrwöchigen Streiks und Protestaktionen der Mitarbeiter und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (beide SPD) mischten sich ein. Unternehmen und die NGG verhandelten schließlich doch miteinander. Unabhängig vom Ausgang dieser Gespräche kam dann die Erlösung: Nordsee bleibt mit der Zentrale in Bremerhaven. Trotz der guten Nachricht steht das Unternehmen vor Herausforderungen. Geschäftsführer Carsten Horn machte deutlich, dass Nordsee sich deutlich weiterentwickeln und verändern müsse, „weil wir sonst vom Markt und den Rahmenbedingungen überholt werden“.
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Foto: Strandlust
Hotel Strandlust schließt
Es war die erste Übernachtungsadresse in Vegesack. In diesem Jahr hat das Traditionshotel Strandlust seine Türen nach 122 Jahren geschlossen. Die Pleite löste weit über Bremen-Nord hinaus Bestürzung aus. Am 2. April hatte Geschäftsführer Philipp Thiekötter für die Betreibergesellschaft des Hotels einen Insolvenzantrag gestellt. Bereits Anfang März, als das Thema Corona präsenter wurde, war das Geschäft massiv zurückgegangen, Reservierungen wurden storniert, es gab immer weniger Besucher. Ab September wurde der Betrieb schließlich vollständig eingestellt. 55 Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz. Inzwischen hat der Pächter die Immobilie an den Verpächter AB Inbev zurückgegeben, der wiederum an die Eigentümer, die Erben von Karl Könecke. Kürzlich versicherte Strandlust-Miteigentümerin Bärbel Körzdörfer: „Leerstand will niemand.“ Die Strandlust sei immer eine Herzensangelegenheit ihres Vaters gewesen. „Wir wissen um die Besonderheit und die historische Tradition dieses wunderbaren Standortes.“ Nach Angaben von Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) führt das Ressort intensive Gespräche mit den Eigentümern.
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Foto: Vasil Dinev
Ausstellung zeigt Gesseler Goldhort
Was lange währt, wird endlich gut: Fast zehn Jahre, nachdem Archäologen bei der Grabung entlang der NEL-Gaspipeline in einem Feld in Gessel einen Goldhort aus der Bronzezeit fanden, kehrte der Schatz nach Syke zurück. Im Oktober wurde in der Hachestadt der eigens für den Fund errichtete Anbau am Kreismuseum eröffnet. Als Gesseler Goldhort erregte der Fund durch die Goldmenge und seine Größe international Aufsehen. Doch erst seine Bergung machte ihn zu etwas ganz Außergewöhnlichem. Es ist der erste Hortfund überhaupt, der so gut dokumentiert werden konnte. Dem trägt die Ausstellung Rechnung. Neben dem Wert des Goldes wird auch der wissenschaftliche Wert des Fundes vermittelt.
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Foto: Frank Thomas Koch
Geldsegen für die Glocke
Die Überraschung war groß: 40 Millionen Euro macht der Bund für den Aus- und Umbau des Konzerthauses Glocke locker. Das Geld wurde Ende November vom Haushaltsausschuss in einer sogenannten Bereinigungssitzung frei gegeben. Dafür in Berlin die Trommel gerührt hatte die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann, die kultur- und medienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. Mit dem Geld, das für die kommenden fünf Jahre bewilligt wurde, soll unter anderem ein dritter Saal in das Konzerthaus gebaut werden, erklärte Musikfestintendant Thomas Albert; die Glocke werde so aufgewertet. Doch das Haus soll auch luftiger, weniger hermetisch und somit zu einem „Ort der Begegnung“ werden, wünscht sich Albert. Umsonst ist das für Bremen nicht zu haben; die Stadt muss die Summe von 40 Millionen Euro als Komplementärmittel zuschießen.
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Foto: Christian Kosak
Ehemalige US-Schule wird Sporthalle
Der Bau der neuen Sporthalle an der IGS in Osterholz-Scharmbeck steht für ein Großprojekt. Die ehemalige US-Schule soll in den kommenden Jahren zum Teil abgerissen werden und in weiten Teilen neu entstehen. Den Anfang markiert der Bau der Drei-Feld-Halle, die 55 mal 35 Meter groß, gut sieben Meter hoch ist. Die Baukosten wurden anlässlich des Spatenstichs im Januar 2020 auf etwa 4,6 Millionen Euro taxiert. Zurzeit wird der Innenausbau erledigt. Die Halle soll im ersten Quartal 2021 fertig werden. Die Kosten für das Schulbauprojekt insgesamt werden mit mindestens 30 Millionen Euro beziffert. Das Besondere: Alle Bauarbeiten sollen parallel zum Unterrichtsbetrieb an der 1000-Schüler-Schule stattfinden.
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Foto: André Fesser
Planung für 96 Häuser gestoppt
Mit einem Knall ist im März ein groß angelegtes Ortsentwicklungsprojekt in Lilienthal abrupt zu Ende gegangen. Viele Monate lang hatte das Bauvorhaben in zentraler Lage die Gemüter erregt und die Gemeinschaft gespalten. Ein Investor plante auf einer Fläche an der Mauerseglerstraße den Bau von 96 Reihenhäusern. Hinzukommen sollten Senioren- und Sozialwohnungen. Die Gemeindespitze um Bürgermeister Kristian Tangermann (CDU) trieb das Vorhaben wohlwollend voran, zumal der Investor aus Bremen zugesichert hatte, an der Mauerseglerstraße auch eine Kita und eine Grundschule errichten zu lassen.
Gegner der Projekts führten an, dass sich das Gesicht des Ortes durch die große Zahl an Neubauten in den vergangenen Jahren schon zu stark verändert habe, und die Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur in Lilienthal mit der gestiegenen Kinderzahl schon jetzt nicht mithalten könnte. Daher seien weitere Wohnungen der falsche Weg. Zudem hätte sich ein an den Bauflächen angesiedelter Reiterverein erheblich einschränken müssen. Und der Betreiber einer benachbarten Behindertenwohneinrichtung sorgte sich um den Wegfall eines Naherholungsgebiets. Im März dann der Knall: Nachdem der Bürgermeister erfahren hatte, dass versucht worden sein soll, ein Mitglied des Gemeinderates vor den entscheidenden Abstimmungen zu bestechen, stoppte er die Planungen. Das lange geplante Bauvorhaben Mauerseglerstraße war binnen weniger Wochen Geschichte. Ganz beendet ist die Sache noch nicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bis heute in der Bestechungssache. Und der Reiterverein kämpft auf juristischem Weg mit einem Grundeigentümer über die Weiternutzung der Pachtflächen.
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Foto: Michael Matthey
Zugunglück legt Bahnverkehr lahm
Der Februar beginnt mit einem Zugunglück. Ein Güterzug mit 38 leeren Schüttgutwaggons sollte in Wilhelmshaven mit Kohle beladen werden. Gegen 11.50 Uhr springt am 4. Februar in Höhe des Bahnhofs Bremen-Neustadt ein Waggon aus den Schienen und bringt die nachfolgenden Wagen zum Entgleisen. Die Waggons reißen das Gleisbett auf, verbiegen mit ihrer Wucht die Schienen. Mehrere Oberleitungsmasten werden umgeknickt, die Bahnsteigkante beschädigt. Die Folge sind nicht nur Verspätungen und Ausfälle bei Nah- und Fernverkehrszügen. Auch die Logistikunternehmen am Güterverkehrszentrum stöhnen unter der Sperrung, denn viele dringende Transporte können nicht auf die Schiene gebracht werden, es entstehen zum Teil hohe Folgekosten. Es dauert einige Tage, bis sich der Verkehr auf den Gleisen wieder normalisiert.
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Foto: Sina Schuldt
Bremen schafft 100.000 I-Pads an
Bremen hat alle Lehrkräfte und alle Schülerinnen und Schüler mit einem eigenen I-Pad ausgestattet. Insgesamt wurden in zwei Tranchen knapp 100.000 Tablets bestellt. Kostenpunkt: mehr als 51 Millionen Euro. Der Senat hat diese Investition in die Digitalisierung der Schulen im Juli beschlossen, um einen krisensicheren Unterricht zu ermöglichen. Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) bezeichnete die Beschaffungsoffensive als „Riesenkraftakt“, der aber notwendig sei. Zum Aktionsprogramm gehören auch 41 neue Vollzeitstellen zur technischen Unterstützung. Mit diesem Schub für digitales Lernen erregte das kleinste Bundesland auch bundesweit Aufsehen. „Einmal ganz oben“ titelte die Wochenzeitung "Die Zeit" unlängst und bescheinigte Bremen: „Ausgerechnet das Bundesland, das bisher als Bildungsverlierer galt, ist auf Fernunterricht bestens vorbereitet.“ Die Schüler-I-Pads sollten laut Behörde bis zum 22. Dezember an allen stadtbremischen Schulen verteilt worden sein. Die Lehrer-I-Pads waren zuvor ausgegeben.
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Foto: E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich
Uni bekommt ein neues Hörsaal-Gebäude
Das geplante neue Hörsaal-Gebäude auf dem Uni-Campus soll nach den Entwürfen des Züricher Büros E2A Piet Eckert und Wilm Eckert gebaut werden. Das wurde im Dezember bekannt. Das Hörsaal- und Veranstaltungszentrum (HVZ) soll rund 68 Millionen Euro kosten. Geplant ist ein Gebäude mit drei großen Hörsälen zu je 900 Plätzen, das direkt am Uni-Boulevard aufragen soll. Die Fertigstellung ist für 2026 angepeilt. Auf dem Grundstück zwischen Bibliotheksstraße und dem Gebäude der Geowissenschaften befindet sich derzeit noch ein zweigeschossiges Gebäude, das abgerissen werden soll.
Auf dem Campus herrscht seit Jahren Raumnot. Die Uni hatte zuvor laut ihrem Rektor Bernd Scholz-Reiter seit über sieben Jahren ein neues Lehrgebäude gefordert. Bislang musste die Universität in großem Stil externe Räume anmieten, um alle Seminare unterzubringen.
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Foto: dpa
„Hells Angels“ machen wieder Schlagzeilen
Bremen wird die „Hells Angels“ einfach nicht los. Dabei hatte das Oberverwaltungsgericht im Juni die Klage der Rocker gegen das 2013 ausgesprochene Verbot abgewiesen. Doch nur einen Monat später trafen sich hier Hunderte der Höllenengel: Auf dem Waller Friedhof trugen sie eines ihrer bekanntesten Mitglieder zu Grabe. Rainer Kopperschmidt hatte 1973 in Hamburg den ersten deutschen Ableger der „Hells Angels“ gegründet, gestorben war er in Bremen. Während es in Walle ruhig blieb, fielen im August in Huchting Schüsse. Getroffen wurde ein niedersächsischer „Hells Angel“, der mutmaßliche Schütze wurde im September verhaftet. Kein Fall für die Gerichte, aber ein Aufreger ist das Großbordell Eros 69 in der Duckwitzstraße: Es stellte sich heraus, dass der frühere Chef der Bremer „Hells Angels“ nun Angestellter der Bordell-Chefin ist – seiner Ehefrau.
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Foto: Frank Thomas Koch
Sielwall sperren oder nicht?
Wohl kaum ein anderes Thema, einmal abgesehen vom Bewohnerparken, hat die Gemüter im Jahr 2020 so erhitzt, wie die Exzesse der Autoposer-Szene. Die heißen Temperaturen im August brachten an der Sielwall-Kreuzung ganz offensichtlich auch das Machogehabe zum Überkochen. Frisierte Imponierschlitten, die bis spät in die Nacht mit Hochgeschwindigkeit über den Sielwall heizten und dabei ein Verkehrschaos verursachten. Dieses verkehrswidrige und gefährliche Fehlverhalten soll nun gestoppt werden, indem der Sielwall von Freitagnacht auf Sonnabend und von Sonnabendnacht auf Sonntag sowie vor Feiertagen in der Zeit von 20 Uhr bis fünf Uhr morgens gesperrt wird. Ausgenommen von dieser Sperrung sind Taxen, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr. Der zunächst auf sechs Wochen angelegte Verkehrsversuch soll kommen, sobald der Lockdown wieder aufgehoben ist.
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Foto: Justus Grosse Real Estate GmbH
Ein neues Viertel entsteht
Wo einst mit der Brinkmann AG Europas größte Tabakfabrik Zigaretten produzierte, entsteht derzeit ein neues Wohn- und Arbeitsviertel: Für das "Tabakquartier", das großteils unter Denkmalschutz steht, ist das Bremer Immobilienunternehmen Justus Grosse federführend verantwortlich. In den kommenden vier Jahren will die Firma mehr als 500 Millionen Euro in das 20 Hektar große Areal investieren. Auch die Bremer Philharmoniker und die Freie Szene mit dem Weyher Theater finden dort ein neues Zuhause. Der Masterplan, der im März von der Baudeputation verabschiedet wurde, sieht bis zu 2500 Wohnungen auf dem insgesamt 55 Hektar großen Entwicklungsgebiet vor, das sich „Vorderes Woltmershausen“ nennt. Das Areal besteht neben dem "Tabakquartier" aus dem „Technikquartier", in das sich die SWB zurückziehen wird, und aus dem Quartier "Am Gasometer", auf dessen Flächen Schulen und weiteres Wohnen angedacht sind.
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Foto: Frank Thomas Koch
Kaufhof schließt, Zechs City-Plan muss warten
Mitte Oktober war nach 48 Jahren Schluss für Galeria Kaufhof. Das Kaufhaus schloss seine Pforten. Für Bremens Investor Kurt Zech wäre das der letzte große Baustein für seine Neugestaltung der Innenstadt gewesen. Doch man konnte sich nicht einig werden. Spätestens im August will der Möbelmarkt Opti in die Etagen vom Keller bis zu Saturn einziehen. Für den Umbau werden 3,5 Millionen Euro investiert. Der Lichtbaum in der Mitte, der nicht unter Denkmalschutz steht, bleibt erhalten. Das Unternehmen warb offensiv darum, ehemalige Kaufhof-Mitarbeiter mögen sich bewerben. Der Mietvertrag mit Opti läuft mindestens bis 2025. Vorher wird an dieser Stelle also nichts aus Zechs City-Masterplan. Und Edeka Bredow im Kellergeschoss will zum 9. Januar schließen, weil der Umsatz um die Hälfte gesunken sei. Durch den Shutdown und das Arbeiten im Homeoffice kamen zu wenig Kunden zum Einkauf in den Supermarkt.
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Foto: Christian Kosak
Jacobs University ringt um ihre Zukunft
Die Jacobs University in Bremen-Nord muss sich neu erfinden – doch wie ihre Zukunft aussieht, zeichnet sich bisher nur schemenhaft ab. Klar ist lediglich, dass sich die Jacobs-Stiftung als bisheriger Hauptfinanzier mit einer Schlusszahlung von 63 Millionen Euro verabschiedet. Das Geld verschafft der Privathochschule Luft für den bevorstehenden Wandel. Mitte November schien sich bereits eine konkrete Perspektive zu eröffnen. Ein Konsortium unter Führung des deutschen Software-Riesen SAP, so hieß es, würde den Grohner Campus zu einem Zentrum für künstliche Intelligenz umformen. Doch die angekündigte Unterzeichnung einer Absichtserklärung blieb aus. Zwischenzeitlich hat die Stadt indirekt die Mehrheitsanteile an der Jacobs-Uni erworben. Im ersten Halbjahr des neuen Jahres soll mit weiteren Interessenten verhandelt werden.
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Foto: Sina Schuldt
Schwere Vorwürfe gegen Berufsfeuerwehr
Rechtsradikale Chats, Rassismus, Sexismus, Homophobie, Mobbing – seit Anfang Oktober wird wegen schwerer Vorwürfe gegen die Bremer Berufsfeuerwehr ermittelt. Bei einem der Beschuldigten hat die Polizei eine Hausdurchsuchung vorgenommen, der Feuerwehrmann ist seither vom Dienst suspendiert. Um die disziplinarrechtliche Seite des Verfahrens kümmert sich eine von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) eingesetzte Sonderermittlerin, die ehemalige Präsidentin des Oberlandesgerichtspräsidentin Karen Buse. Deren Untersuchungen laufen noch. Erste Vorwürfe hätten sich bereits als wahr herausgestellt, teilte Buse im Dezember in der Innendeputation mit. Innensenator Mäurer kündigte kurz darauf in der Bürgerschaft personelle Veränderungen in der Führung der Feuerwehr an. Erhoben hatten die Vorwürfe drei Zeugen – eine aktive Feuerwehrfrau, ein aktiver Feuerwehrmann sowie ein ehemaliges Mitglied der Berufswehr.
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