
Jetzt las der gebürtige Bonner im Foyer des Kleinen Hauses Auszüge aus dem Buch, das sich mit seiner bipolaren Störung befasst. Melle unterscheidet drei Stadien seiner Erkrankung: manisch, depressiv und „zwischenzeitlich geheilt“. Betonung grundsätzlich auf zischenzeitlich. Als „existenziellen Slapstick“ bezeichnet Melle jene Notate, die von vermeintlichen leiblichen Vereinigungen mit Madonna erzählen – oder davon, wie der Schriftsteller Thomas Bernhard mürrisch in einen Burger beißt.
Weil das Theater Bremen am 24. November Melles Stück „Ännie“ uraufführt, spricht der Autor, 2008 mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis geehrt, mit Dramaturgin Simone Sterr auch über sein ambivalentes Verhältnis zur Bühne. Schönste Sätze: Das Theater gleiche einer dysfunktionalen Familie, und es sei, „zumal in der Provinz, ein einziger Säuferverein“.