
Der Kino-Ticketverkauf ist in Bremen im bundesweiten Vergleich am stärksten eingebrochen. Das geht aus einer Mitteilung der Filmförderungsanstalt, kurz FFA, hervor. Waren es 2019 noch 1.690.233 verkaufte Tickets in Bremer Kinos, sind es 2020 nur noch 489.980 gewesen. Das ist ein Rückgang von 71 Prozent – in keinem Bundesland ist er im Vergleich zum Vorjahr so hoch. In Niedersachsen sind die Zahlen der verkauften Tickets um 68,6 Prozent zurückgegangen.
Dass 2020 für die Kinos dramatisch werden würde, hatte sich schon beim ersten Corona-Lockdown Mitte März angekündigt. Erst im Juli durften alle deutschen Kinos wieder spielen – allerdings lediglich unter Hygieneauflagen, die eine maximale Auslastung auf etwa 20 bis 25 Prozent beschränkten. Seit November 2020 sind die Kinos wieder geschlossen, bis heute und für eine noch nicht absehbare Zeit. Die Bilanz für 2020 in Deutschland: 80,5 Millionen weniger verkaufte Tickets als im Vorjahr, 706 Millionen Euro weniger Umsatz für die Kinos.
Insgesamt liegt die Zahl der Kinobesuche deutschlandweit für das Jahr 2020 bei 38.094.623. Die Anzahl der Kinounternehmen auf Bundesebene bleibt mit 1227 unverändert, die Zahl der Spielstätten ist lediglich um sechs auf 1728 zurückgegangen. „Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinolandschaft werden sich erst im Laufe dieses Jahres zeigen“, sagt Peter Dinges, Vorstand der FFA. Er sei zuversichtlich, dass es nach der Wiedereröffnung wieder richtig losgeht.
Der meistgesehene Film war im vergangenen Jahr der vor dem ersten Lockdown gestartete Actionfilm „Bad Boys For Life“ mit Will Smith und Martin Lawrence in den Hauptrollen – 1,8 Millionen Tickets wurden verkauft. Nachdem potenzielle US-Blockbuster verschoben wurden, sei mehr Platz für deutsche Produktionen geblieben, schreibt die FFA. Darunter war die Komödie „Nightlife“, gestartet am 13. Februar, mit 1,4 Millionen Besuchen am erfolgreichsten, gefolgt von „Die Känguru-Chroniken“.