
Organisator Yannic Arens hatte die Idee für „Indie-Weser“ vor etwa einem Jahr, als er gerade ein freiwilliges kulturelles Jahr im Bürgerhaus absolvierte. „Der Indie-Bereich hat mir in Bremen ein bisschen gefehlt“, sagt er. Also entwickelte er kurzerhand ein eigenes Konzert-Konzept, das seither gleich geblieben ist: Neben einem lokalen Act aus Bremen, spielt immer eine internationale Band, die sich gerade auf Tour befindet. Am Freitag, 22. März, geht die Konzertreihe bereits in die dritte Runde. Diesmal treten She danced slowly aus Bremen und Katie Ellen aus den USA im Bürgerhaus Weserterrassen auf.
Für Lokalkolorit sorgt She danced slowly. Frontmann Oskar Brozek startete im Jahr 2016 das Projekt, zunächst allein, mittlerweile hat die Band drei Mitglieder. Die Bremer bezeichnen ihren Sound als „Energetic-Indie-Punk“, eine Mischung aus verzerrtem Bass, melodiösen Gitarren-Parts und verfremdeter Stimme, die von Flüstern bis zu Geschrei reicht. She danced slowly trat bereits auf der Breminale und dem Überseefestival auf; noch in diesem Jahr will das Trio ihre erste EP herausbringen.
Arens ist selbst Musiker, spielt Schlagzeug in der Freiburger Band The Deadnotes, mit der er bereits durch Europa tourte. „Dadurch habe ich viele Kontakte zu anderen Bands und Veranstaltern, das hilft bei der Suche nach Künstlern“, sagt der 23-Jährige. Der Kontakt zu Katie Ellen aus Philadelphia kam etwa über einen befreundeten Booker zustande.
Die Indie-Punk-Band ist derzeit auf Europatour und spielt das erste Mal in Bremen. Singer-Songwriterin und Frontfrau Anika Pyle setzt sich in ihren Songs vor allem mit gesellschaftskritischen Themen auseinander. Neben der Kritik an veralteten Frauenbildern geht es vor allem um die Definition von Geschlechtern in der heutigen Zeit. In den emotionalen Liedern sind Einflüsse von Amy Winehouse oder P.S. Eliot erkennbar, die Bandbreite der Songs reicht dabei von Post-Rock über Pop-Balladen bis zu Schlafzimmer-Folk. Im Juli 2017 veröffentlichte Katie Ellen ihr Debütalbum „Cowgirl Blues“.
Einen konkreten Termin für eine vierte Ausgabe von „Indie-Weser“ gibt es derzeit noch nicht. „Es soll aber auf jeden Fall weitergehen“, sagt Yannic Arens, der mittlerweile Kunst, Medien und Ästhetische Bildung an der Universität Bremen studiert. Zusammen mit Oskar Brozek von She danced slowly hat er bereits das nächste Projekt in Angriff genommen. Unter dem Namen „Fair-Weather Shows“ veranstalten die beiden kleine Konzerte, zumeist in der Capri Bar im Viertel.
„Indie-Weser 3.0“ am Freitag, 22. März. Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr. Die Eintrittspreise starten bei sieben Euro. Wer mag, zahlt mehr.