
In Los Angeles werden am kommenden Sonntag zum 92. Mal die Academy Awards verliehen. Doch wer wird die begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen? Bremer Experten haben ihre Meinung zu den möglichen Siegern der Oscars abgegeben:
Gunnar Burmester - Geschäftsführer Cinespace
Bester Film: Ich hoffe auf „Once Upon a Time in Hollywood“, weil ich totaler Tarantino-Fan bin, ebenso finde ich Leonardo DiCaprio und Brad Pitt fantastisch.
Bester Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio, weil er seine Rolle unglaublich authentisch verkörpert.
Beste Hauptdarstellerin: Scarlett Johansson in „Marriage Story“, weil sie eine der herausragendsten Darstellerinnen der vergangenen zehn Jahre ist und ihre unglaubliche Vielfalt immer wieder unter Beweis stellt.
Beste Regie: Sam Mendes für „1917“, weil er die Herausforderung einer einzigen Kamera-Einstellung so bravourös gemeistert hat.
Internationaler Film: Leider habe ich hierzu keine Meinung, finde es allerdings sehr bedauerlich, dass die deutsche Produktion „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt nicht in die engere Wahl gekommen ist.
Robert Erdmann - Leiter Bremer Filmkunsttheater
Bester Film: „1917“, weil er spektakulär von Sam Mendes produziert wurde, in einer einzigen Einstellung gedreht. Der Film ist ein absolutes Meisterwerk.
Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix in „Joker“, weil es die Rolle seines Lebens ist. Er verkörpert den Joker so spektakulär, dass man an Phoenix dieses Jahr einfach nicht vorbeikommen kann.
Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger als Judy Garland in „Judy“. Sie spielt die Rolle einfach nur atemberaubend.
Beste Regie: Quentin Tarantino für „Once Upon a Time in Hollywood“, weil er endlich einen Oscar für die beste Regie verdient hätte.
Internationaler Film: „Parasite“, weil es einfach ein spektakulärer Thriller ist. Er hätte vielleicht sogar die Chance auf den besten Film.
Patrick Stumpe - Filmblogger auf „dieacademy.de“
Bester Film: Südkoreas Oscarbeitrag „Parasite“ kann am Sonntag Geschichte schreiben und als erster fremdsprachiger Film neben dem Preis „Bester internationaler Film“ den Hauptpreis als „Bester Film“ abräumen. Die Zeichen stehen gut, auch wenn Sam Mendes‘ Weltkriegsdrama „1917“ viele Awardzeremonien dominiert hat.
Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix in „Joker“. Er hat sich die Figur ganz zu eigen gemacht und sogar Heath Ledgers oscargekrönte Leistung der gleichnamigen Figur von 2009 übertroffen.
Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger in „Judy“. Die Darstellerpreise bei den Golden Globes und den Baftas hat sie bereits abgeräumt.
Beste Regie: Sam Mendes für „1917“.
Internationaler Film: Ganz klar „Parasite“ aus Südkorea – der vielleicht beste Film der vergangenen zehn Jahre.
Thomas Settje - Geschäftsführer Cinema Ostertor
Bester Film: „1917“ ist für mich der beste Anti-Kriegs-Film seit „Im Westen nichts Neues“.
Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix ist in seiner Rolle als „Joker“ absolut beängstigend. Als Zuschauer ist man gefesselt von seiner Ausdrucksweise. Er nimmt einen einfach mit.
Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger, weil sie ihre Rolle als Judy Garland sehr natürlich spielt. Sie verkörpert sie mit einer schönen Leichtigkeit, man merkt, dass sie sich sehr gut mit ihrer Figur auseinandergesetzt hat.
Beste Regie: Bong Joon-ho hat mit „Parasite“ ein wunderbares Kammerspiel mit gut ausgesuchten Figuren geschaffen. Verdient hätte es aber auch Sam Mendes.
Bester internationaler Film: „Parasite“ ist eine fast unglaubwürdige Geschichte, die aber dann doch sehr nah an der Wahrheit ist.