
Von wegen Dalli Dalli: Eigentlich sollte die Exhumierung der sterblichen Überreste von Salvador Dalí (1904-1989) schnell vor sich gehen. Nun bremst die Bürgermeisterin der katalanischen Stadt Figueres, Marta Felip, die Hoffnung auf rasche Erkenntnis bezüglich der Frage, ob der Künstler Mitte der 50er-Jahre ein Kind gezeugt hat. Weil der Leichnam im „Theater-Museum Dalí“ unter tonnenschweren Steinabdeckungen begraben ist, muss die Nutzung eines Krans in Erwägung gezogen werden. Darum bedarf die Bergung der Leiche eines Gutachtens der Behörde zur Bewahrung des katalanischen Kulturerbes.
Zumindest die Beziehung des Surrealisten zu Gattin Gala (1894-1982) blieb kinderlos. Im Juni dieses Jahres ließ ein Gericht die Vaterschaftsklage der Spanierin Pilar Abel Martínez zu und ordnete die Erstellung eines DNA-Gutachtens an. Martínez (61) schwört Stein und Gebein, dass ihre Mutter, ein Dienstmädchen, eine verhängnisvolle Affäre mit Dalí gehabt habe. Angeblich kämpft die vorgebliche Tochter um das Recht, den attraktiven Namen des Artifex tragen zu dürfen. Tatsächlich dürfte es auch um jenes Pflichterbteil gehen, das ihr gesetzlich zustünde. Es wäre ein surrealer Jammer, würden Ruhestörung und Tiefbauarbeiten einer Hochstaplerin geschuldet sein.