
Achtung! Die Einschläge rücken näher. Eine adventliche Üblichkeit, die viel mit süßlicher Überfrachtung zu tun hat, aber nur bedingt mit Naschwerk. Die Rede ist von akustischen Attacken, ach was: von musikalischen Flächenbombardements im öffentlichen Raum – vom Kaufhaus bis zum Weihnachtsmarkt. Von saisonalen Erbauungsliedern, die das Gehör und andere Sinne verkleben. Dabei ist die aggressive deutsche Antwort auf den 1984 erschienenen Wham!-Song „Last Christmas“ zweifelsohne das drei Jahre später veröffentlichte Rolf-Zuckowski-Lied „In der Weihnachtsbäckerei“, in dem sich Milch auf Knilch reimt und Kleckern ein neckisches Spektakel ist.
Nach der Hamburger Uraufführung im vergangenen Jahr geht das zugehörige Singspiel nunmehr auf Tour: „Die Weihnachtsbäckerei – Das Musical“ erzählt eine, nun ja, rührende Familienbackgeschichte, garniert mit zuckrigen Zuckowski-Kompositionen. Weil das Stück in diesem Advent vorwiegend in Süd- und Ostdeutschland gastiert, müssen sich hiesige Fans kindgerechter Reime – leider! – noch etwas gedulden: Erst am 11. Dezember 2020 kommt die Produktion ins Bremer Metropol-Theater. Dann aber gilt: Feuer frei! „Sind die Plätzchen, die wir stechen, / erstmal auf den Ofenblechen, / warten wir gespannt – / verbrannt.“
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