Nächster Erfolg im Zusammenhang mit den komplexen Encrochat-Ermittlungen: Die Bremer Strafverfolgungsbehörden haben nach Durchsuchungen von vier Objekten am frühen Donnerstagmorgen in Bremen und Niedersachsen erneut einen Haftbefehl vollstreckt und diverse Beweismittel beschlagnahmt.
Festgenommen worden sei ein 47-jähriger Bremer, teilt die Polizei am Freitag mit. Ihm sowie einem weiteren Mann (24) und einer 51-jährigen Frau werden mehrere Taten des gewerbsmäßigen Drogenhandels vorgeworfen. Bei dem Einsatz wurden mehrere elektronische Datenträger und kleinere Mengen Rauschgift beschlagnahmt. Zudem konnten nach Angaben der Polizei Vermögensarreste in Höhe von mehr als 250.000 Euro erwirkt werden.
Über die Encrochat-Software hatten Kriminelle jahrelang ihre Taten geplant und koordiniert. 2020 gelang es Ermittlern jedoch, die Server zu infiltrieren und mitzulesen, wie Drogen- und Waffendealer ihre Absprachen trafen. Insgesamt konnten Daten von rund 66.000 Encrochat-Nutzern gesichert werden, etwa 4500 mit Bezug zu Deutschland, davon 500 mit Verbindungen nach Bremen.
Die Bremer Justiz verurteilte in der Folge bis Juli 2022 39 Personen zu insgesamt mehr als 250 Jahren Gefängnis. Die komplexen Ermittlungen gehen derweil weiter, wie der jüngste Einsatz zeigt. Weitere Gerichtsverfahren laufen oder werden noch erwartet. In Bremen wird etwa mit rund 150 solcher Verhandlungen gerechnet.