Kostenlose Menstruationsartikel an Schulen sind immer wieder ein Thema – in der Stadt Bremen begrüßen mehrere Lehranstalten die Gratis-Abgabe von Tampons und Binden. Das hat ein mehrmonatiger Versuch an acht Schulen ergeben, wie das Bildungsressort am Donnerstag dem WESER-KURIER bestätigte. Das Ressort will künftig ermöglichen, dass alle Schulen in der Stadt die Hygieneartikel kostenlos zur Verfügung stellen können. Die zeitliche und organisatorische Umsetzung soll den Bildungseinrichtungen überlassen bleiben. Schulen können jederzeit bei dem Projekt einsteigen, wie das Ressort dem WESER-KURIER mitteilte.
„Das Projekt ist gut für alle Mädchen und Frauen. Die Menstruation ist gerade Anfangs ein oft schambesetztes Thema. Hinzu kommen die Kosten für die Hygieneartikel. Wer sich mit Stofffetzen oder Papier behelfen muss, bleibt lieber zu Hause. Wir wollen für alle in jeder Hinsicht eine gleichberechtigte Teilhabe am Schulleben ermöglichen. Die Versorgung mit Tampons und Binden muss genauso wie die mit Klopapier selbstverständlich sein.“, sagte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD).
Sieben von acht Schulen werden weiter kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung stellen
„Die Schulen ziehen ein überwiegend positives Fazit“, hieß es in einer Mitteilung des Ressorts. Sieben von acht Schulen wollen die kostenlose Herausgabe der Produkte fortführen, drei davon allerdings nur unter Aufsicht. Eine Schule sprach sich gegen eine Fortsetzung aus, wie das Ressort erst auf Nachfrage mitteilte. Mit dem Versuch sollte in Erfahrung gebracht werden, wie viele Mädchen und Frauen das Angebot nutzen. Zur Abgabe wurden Ausgabeautomaten und Körbe gebraucht.
Die Kosten für die Produkte beliefen sich je Schule auf maximal 30 Euro im Monat, wie das Ressort mitteilte und werden damit mit dem Hygienebudget der Schulen abgedeckt. Hinzu kämen einmalige Ausgaben für Körbe und Automaten. Die Automaten kosteten zwischen 150 und 200 Euro. An dem Versuch beteiligten sich allgemeinbildende und berufsbildende Schulen.