Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rechnet für das Jahr 2020 mit weniger Spenden als im Jahr zuvor. „Tendenziell sieht es so aus, dass wir bei den Sammlungserlösen ein paar Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres liegen werden“, teilt Sprecherin Antke Reemts mit. Man hoffe, dass sich die Prozentzahl im niedrigen einstelligen Bereich bewegt. Im Jahr 2019 hatte die DGzRS 25,4 Millionen Euro an Spenden erhalten, hinzu kamen 20,4 Millionen Euro zusätzlich durch zweckgebundene Spenden und Nachlässe.
Hauptsitz der deutschen Seenotretter ist in Bremen
Dass die Spenden im Jahr 2020 nicht erheblich eingebrochen sind, obwohl unter anderem die geplanten Veranstaltungen coronabedingt ausgefallen sind, dafür sei man den Spendern sehr dankbar, sagt Reemts.Open-Ship-Veranstaltungen, Vorführungen bei Hafenfesten, Ausstellungen, Besichtigungen der Seenotrettungskreuzer, Besuche auf den Stationen oder beim Hauptsitz der Seenotretter in Bremen – das alles sei zurzeit nicht möglich. „Dadurch fehlt der direkte, persönliche Kontakt zu den Menschen, zu den Spendern.“ Dabei ist es laut Antke Reemts wichtig, dass die Spender zum Beispiel auf Veranstaltungen nachvollziehen könnten, für was die Seenotretter das anvertraute Geld unter anderem verwenden.
Der neue Seenotrettungskreuzer, das sei für die Menschen greifbar.„Viele Menschen unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden, aber Veranstaltungen sind oft der Anreiz, sich mit unserer Arbeit näher zu beschäftigen“, sagt Reemts. Die DGzRS versuche deshalb, die ausgefallenen Veranstaltungen durch digitale Formate auszugleichen. Der Tag der Seenotretter im Juli 2020 wurde im Internet begangen, dazu arbeite man an einem Webinar-Format für Menschen, die sich für die DGzRS interessieren.
Tag der Seenotretter diesmal digital
Der digitale Tag der Seenotretter ist dabei laut Reemts sehr erfolgreich gewesen. Statt den bis zu 30.000 Besuchern, die jährlich zu den Veranstaltungen an den Küsten kommen, wurden im Internet mehrere hunderttausend Menschen erreicht. „Alle Rettungsstationen beteiligten sich mit Videos und virtuellen Rundgängen, die insgesamt mehr als eine halbe Million Mal auf Youtube angesehen wurden“, sagt Reemts. Das Videomaterial habe eine Länge von insgesamt vier Stunden und 29 Minuten gehabt, auch in den so/zialen Netzwerken wurden einige Filme geteilt. Der Film der Seenotretter-Station Zingst erreichte dabei laut Reemts beispielsweise mehr als 250.000 Menschen. Ob auch der Tag der Seenotretter 2021 digital stattfinden muss, sei noch nicht abzusehen.
Gänzlich ausgefallen sind dafür Spendenveranstaltungen wie die Eiswettprobe oder das Eiswettfest. Während bei der Eiswettprobe jährlich am 6. Januar die Wettfrage beantwortet wird, ob die Weser zugefroren ist oder nicht, werden beim Eiswettfest Spenden für die DGzRS gesammelt. Im vergangenen Jahr war die Rekordsumme von 482.242 Euro zusammengekommen. Obwohl die Veranstaltung in diesem Jahr ausfällt, hat das Präsidium der Eiswette von 1928 laut Antke Reemts zu Spenden aufgerufen. Ziel sei es, mindestens 150.000 Euro zu sammeln, eine zeitliche Vorgabe gibt es aber nicht. „Deutlich über die Hälfte der Spendensumme sind bereits eingegangen“, freut sich Reemts.
Weitere Informationen
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat 59 Rettungsboote an 55 Stationen an der Nord- und der Ostsee. Hauptsitz der Gesellschaft ist in Bremen. Spenden für die DGzRS sind möglich auf der Website spenden.seenotretter.de oder per Überweisung auf das Spendenkonto IBAN DE36 2905 0101 0001 0720 16 (Sparkasse Bremen, BIC: SBREDE22XXX).
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