
Die Huchtinger Heerstraße – eine wichtige Verkehrsader des Stadtteils. Aber nicht alle Verkehrsteilnehmer können entspannt auf ihr unterwegs sein. Vor allem auf dem Abschnitt stadteinwärts zwischen Heinrich-Plett-Allee und Carl-Hurtzig-Straße sind Rad- und Fußweg seit Jahren ein Ärgernis. Auf Ersterem bahnt sich die Natur im Sommer an vielen Stellen ihren Weg, Gräser und Farn verkleinern den Raum für die Radfahrer. Daneben der Fußweg, der von wenigen asphaltierten Stellen unterbrochen eine Schotterpiste ist – spätestens wenn es regnet, weichen Fußgänger auf den Radweg aus, von denjenigen, die mit Kinderwagen oder Gehhilfen unterwegs sind, ganz zu schweigen.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Situation ein klein wenig besser: In Richtung Iprump/Stickgras und Delmenhorst wurde der Radweg vor drei Jahren auf die Fahrbahn verlegt, allerdings drücken auf dem Fußweg die Wurzeln der Alleebäume den Asphalt nach oben, sodass auch dort das Vorankommen beschwerlich ist. Alle Anträge des Huchtinger Beirats, die Verkehrssituation zu verbessern, sind bisher vom Verkehrsressort mit Hinweis auf fehlende Mittel abgewiesen worden.
Die Bremer Grünen wollen nun ran an das Problem und die Huchtinger Heerstraße, die als Teil der Radpremiumroute D.20a bisher bei der Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans unter ferner liefen rangiert, zeitlich nach vorne schieben. Konkret heißt das: In den aktuell laufenden Haushaltsberatungen sollen Planungsmittel in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro für den Umbau festgeschrieben werden.
Ein erster Schritt, um bis Ende 2021 zumindest auf dem Papier auszuarbeiten, wie Rad- und Gehweg verbessert und besser voneinander getrennt werden könnten, ob dafür die Masten der Straßenbeleuchtung versetzt oder ganz entfernt werden könnten und möglicherweise auch einige Bäume zugunsten eines breiteren Streifens für Rad- und Fußverkehr weichen sollten. Die Kosten für die Umsetzung liegen nach ersten Berechnungen laut Ralph Saxe, Sprecher der Fraktion für Verkehr, bei etwa 7,2 Millionen Euro. Insgesamt würde der Umbau also etwa 8,4 Millionen Euro kosten.
„Für mich ist die Huchtinger Heerstraße einer der neuralgischsten Punkte, die wir in Bremen haben“, sagt Saxe. „Das Grundproblem, das hier besteht, wurde seit Jahren nicht gelöst.“ Auch Fraktionschef Björn Fecker kennt die Situation gut – er wohnt nicht weit weg. „Was das Amt für Straßen und Verkehr hier macht, waren bislang immer nur Schönheitsreparaturen“, sagt er. Die Huchtinger Heerstraße sei ein Beispiel, mit dem man auch den Menschen, die nicht im Zentrum wohnen, zeigen könne, „dass sich etwas bewegt“. „Wir brauchen die Akzeptanz für die Verkehrswende“, sagt Fecker. „Radverkehr ist ja nicht nur in der Innenstadt wichtig. Wir müssen auch die Infrastruktur am Stadtrand fördern.“
Zumindest aus der SPD dürfte es keinen Widerstand geben. Anja Schiemann, Sprecherin für Stadtentwicklung, und Falk Wagner, Sprecher für Wohnen und Bau, haben sich die Lage vor Ort gemeinsam mit Parteikollege Falko Bries, Sprecher des Huchtinger Beirats, angesehen. „Wenn es tatsächlich dazu kommt, dass der Haushalts- und Finanzausschuss Mittel für die Huchtinger Heerstraße freigibt, würde uns das sehr freuen“, sagt der Stadtteilpolitiker. „Wir fordern das seit mehr als zehn Jahren. Die aktuelle Situation, übrigens auf beiden Straßenseiten, kann man älteren Menschen und Kindern nicht zumuten.“ Insgesamt seien 90 Prozent der Radwege in Huchting in schlechtem Zustand.
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