
Seit einer Weile schon wird geprüft, ob sich das Kirchenschiff dafür eignet. „Es scheint alles auf einem guten Weg“, sagt der Pfarrer. Damit könnte der Kirchenraum der erste in Bremen werden, der statt der Gottesdienstbesucher der katholischen Gemeinde ab Dezember zum festen Domizil für Flüchtlinge wird. Evangelische Kirchengemeinden wollen nachziehen. Laut Sabine Hatscher, Sprecherin der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), werden derzeit zwei Kirchenschiffe auf ihre Tauglichkeit als Unterkunft hin überprüft.
Diese Phase hat St. Benedikt schon hinter sich. Bau- und brandschutztechnisch sei alles auf den Weg gebracht, versichert Pfarrer Sczyrba. Der Plan: Ende des Monats zieht die Gemeinde aus, Bänke und anderes Mobiliar werden entfernt und machen Platz für Bettstellen und andere Einrichtung für die Bewohner.
„Wir müssen die Menschen unterbringen“, sagt Sczyrba voll Überzeugung. Gerade mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest und die biblische Geschichte von Maria und Josef, die keine Herberge fanden, hält Sczyrba es für die Pflicht aller Christen, Herberge zu schaffen. Zu den meisten Gottesdiensten seien nur zwischen 20 und 60 Teilnehmer in der St.-Benedikt- Kirche. Mit ihnen könne man auch in den Pfarrsaal gehen. „Und zu Weihnachten müssen wir dann sehen, was geht.“ Wichtig ist Sczyrba der Hinweis, dass die Gemeinde keine Miete nehme. „Wir wollen kein Kapital aus der Not der Leute schlagen“, sagt er. Die Stadt übernehme die Energie- und Entsorgungskosten.
Wenn es so weit ist und die etwa 40 Geflüchteten einziehen, übernimmt der Caritasverband die Trägerschaft für die Unterkunft. „Und ich werde sicher öfter vorbeischauen“, verspricht der Pfarrer.
Ob sich die von ihnen ausgeguckten Kirchenschiffe für die Unterbringung von Flüchtlingen eignen, wird von Vertretern der BEK derzeit noch überprüft. Vor allem die Einrichtung von Sanitäranlagen, so Hatscher, müsse noch geklärt werden. Leer stehende Pfarr- und Küsterwohnungen und andere Räume der evangelischen Gemeinden würden allerdings schon jetzt für Flüchtlingsunterbringung genutzt, versichert die Sprecherin. Darüber informiert die BEK auch auf ihrer Internetseite. So gibt es Unterbringung in Arsten-Habenhausen, Blumenthal, Alt-Hastedt, in Walle und Gröpelingen-Oslebshausen. Sie stellt sich damit auch gegen den Vorwurf, die Kirchen hätten so viele Gebäude und würden so wenig für die Unterbringung tun: „Gemeindesäle eignen sich oft nicht, weil es keine Duschen in den Gebäuden gibt.“
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