
Bremen. Die Bürgerstiftung Bremen hat die Aktion „Veggiday“ ins Leben gerufen: Jeden Donnerstag sollen die Bremer zugunsten des Klimas auf Fleisch verzichten. Wir haben am Donnerstag den Test gemacht: Wie gut ist das vegetarische Angebot an Bremens erstem Veggiday?
Der Donnerstag soll in Bremen fleischfrei sein – so will es auf jeden Fall eine Initiative, die von der Bürgerstiftung angeführt wird. Wir haben den Test gemacht: Wie einfach und wie gut ist es am Donnerstag, in Bremen vegetarisch zu essen? Acht Stichproben.
„Plat du Jour“ ohne Fleisch
In der Pressebar Cuisine an der Langenstraße war am Donnerstag zum ersten Mal ganz offiziell Veggiday: Zwar gab es auf der Mittagskarte auch Klassiker wie den Bio-Burger, Rib-Eye-Steak oder Entenbrust – aber das Menü, die „Plat du Jour“, war rein vegetarisch: vorweg eine ungewöhnliche Apfel-Meerrettich-Maronen-Suppe, danach ein Gemüsecurry mit Zitronengras und Basmatireis. Beides Beweis genug dafür, dass vegetarische Küche erstens nicht langweilig und zweitens auf keinen Fall fad sein muss. Im Gegenteil: Vor- und Hauptgericht waren sogar ziemlich scharf – und konnten auch einzeln bestellt werden. Als Dessert gab es Rosmarin-Panna-Cotta mit Erdbeer-Pflaumensauce. Alles zusammen kostete das erste Veggiday-Menü 14,50 Euro – und machte richtig satt. Das nächste Mal lasse ich das Dessert weg . . . Auch sonst wurde in der Pressebar viel fleischlose Küche angeboten und verkauft: Auf der Speisekarte standen ein Süßkartoffel-Eintopf mit „viel Gemüse“ und Petersilie, mit Artischocken gefüllte Pasta, Rucola, Kirschtomaten und Thymianschaum – und wer wollte, konnte die Penne mit Borlotti-Bohnen, Rucola und Tomatensauce auch ohne die Salsiccia, die etwas schärferen italienischen Würstchen, haben. Überhaupt sind die Köche auf besondere Wünsche von Vegetariern eingestellt. Meine besondere Empfehlung: das Grünkohl-Risotto. (Hai)
Veganes Curry-Huhn mit Gemüse
Als Abkömmling einer Metzger-Dynastie ist mir das Vegetariertum nicht in die Wiege gelegt worden. Ganz anders sieht das in vielen buddhistisch geprägten Ländern aus. Dort gilt die fleischlose Küche als wahre Wissenschaft, deren Ziel es ist, dem Esser seinen Verzicht aufs Tier vergessen zu lassen. Das minimalistisch eingerichtete Restaurant Vegefarm in der Hamburger Straße hat sich auf diese Form der Speisenzubereitung spezialisiert. Der erste Blick in die Karte verwirrt: Schwein, Rind, Huhn und selbst Heilbutt werden angeboten. „Alles pflanzlich nachgeahmt“, klärt der nette Kellner auf. Von der Mittagskarte wähle ich veganes Curry-Huhn mit Gemüse und Reis für 7,50 Euro. Dazu gibt’s grünen Tee aus einer urigen Steingutkanne. Binnen Minuten ist das Essen auf dem Tisch. Optisch und am Duft lässt es sich nicht von einem echten Hühner-Curry unterscheiden. Das Gemüse ist ideal gebraten, die Soße kommt angenehm würzig daher. Allein, das künstliche Hühnchen erinnert nicht so recht ans Original. Lecker war’s trotzdem. (MZ)
Falafel und Tortilla-Ecken
Als passionierter Burger-Fan (Bacon-Cheese muss sein!) bin ich beim Veggiday Zielgruppe par excellence. Das Theatro am Goetheplatz ist an diesem Tag jedoch nicht sehr vegetarisch ausgerichtet. Zwei Tagesgerichte stehen auf der Tafel: Medaillons vom Schweinefilet in Chilisauce geht nicht, gebratene Geflügelleber in Estragonbutter geht auch nicht. Doch in der Abteilung Pizza, Pasta und Tapas werden auch Freunde fleischloser Ernährung fündig. Ich nehme die Falafel und die Tortillas aus der Tapas-Liste. Zusammen mit zwei Dips (eine Knobi-Sauce und eine feurige Chili-Variante) und einigen wenigen Brotscheiben kostet das 6,70 Euro. Die Mahlzeit, auf die man sich damit einlässt, ist naturgegeben überschaubar und schmucklos. Sie lässt sich aber für weitere 3 bis 3,50 Euro ausbauen, zum Beispiel mit überbackenen Champignons. Die Falafel (frittierte Kichererbsenbällchen) waren korrekt und außen knusprig, die Tortilla-Ecken vielleicht ein wenig lasch und gerade eben noch warm. Kein Volltreffer. (MBR)
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