
Für den Investor der beiden Neubauten auf dem Bahnhofsvorplatz ist es nur noch eine Frage von Wochen: Ende März soll es ein letztes Treffen mit dem neuen Top-Mieter geben, Anfang April der Vertrag mit ihm unterzeichnet werden.
Wer der neue Ankermieter ist, daraus macht Wachholtz ein Geheimnis. Eine Hotelkette sei es, wie Accor, die Ende vergangenen Jahres abgesprungen ist. Allerdings gebe es einen Unterschied. „Der neue Verhandlungspartner setzt auf mehr Exklusivität als der alte.“ Bisher waren zwei Hotels geplant, eines im Budget-, ein anderes im Top-Standard-Bereich. Zwei Hotels soll es auch weiterhin geben, aber beide mit einer besseren Ausstattung. Nach Wachholtz’ Angaben will die Kette insgesamt 300 Betten vorhalten – in einem Gebäude, aber auf unterschiedlichen Etagen.
Befürchtungen, der neue Top-Mieter könnte ebenfalls noch abspringen, hält Projektleiter Wachholtz für unbegründet. „Die Verhandlungen sind so gut wie abgeschlossen. Es geht nur noch um Details.“ Der Investor sei sozusagen auf der Zielgeraden. Andere Verträge sind bereits unterschrieben. Etwa mit dem Burger-Grill-Unternehmen „Hans im Glück“, mit der Supermarktkette „rewe“, dem Drogisten „dm“ und Parkplatzanbieter „Brepark“, der 300 Stellplätze in dem Gebäudekomplex anbieten will. Die Geschossfläche der beiden Neubauten am Bahnhof beziffert Wachholtz auf insgesamt 45.700 Quadratmeter brutto. Davon sind für den Hotelbereich 9000, für Büros 8000 und für den Einzelhandel 10.800 Quadratmeter vorgesehen. Die Parkfläche gibt der Projektleiter mit 6200 Quadratmeter an.
Doch das gehe nicht mal eben so, nicht auf die Schnelle. Die Leitungen seien so alt – laut Riecke 60 bis 70 Jahre – , dass sie nur vorsichtig aus der Erde geholt werden könnten. „Darum denken viele Leute, die vorbeigehen, dass auf dem Gelände nichts passiert.“ Die Arbeiter gingen abschnittsweise vor. Die meisten Leitungen seien bereits verlegt worden. Ob das Baufeld bis Ende April komplett frei ist, damit dann nach dem Zeitplan von Projektleiter Wachholtz die Baugrube ausgehoben werden kann, lässt Riecke offen. Seit Oktober ist das Unternehmen dabei, die Lage der Gasleitungen auf dem Gelände neu zu ordnen.
Archäologen begleiten Arbeiten
Wird erst gebaggert, ist das Landesamt für Archäologie mit dabei. Es will dokumentieren, was die Arbeiter vom früheren Stadtbad zutage fördern. „Wir werden vor allem Fotos machen“, sagt Archäologe Dieter Bischop. Vielleicht werde auch das eine oder andere Stück mitgenommen, um es zu archivieren. Mehr aber nicht. Das 1877 erbaute sogenannte Breitenwegbad wurde in den 1950er-Jahren abgerissen, Überreste tauchten bei Ausschachtungen Mitte Februar auf. Das Bad sei zwar Bremer Stadtgeschichte, aber eben doch nicht alt genug, um als historischer Sensationsfund gelten zu können, so Bischop. „Darum wird das Landesamt keine Schwierigkeiten machen, wenn die Reste des Bades abgetragen werden.“
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