
Mit einem großen Fest und einem "Late-Night-Shopping" wird die Schiffstaufe morgen in Vegesack gefeiert. Mit dabei ist der WESER-KURIER, der die Passagiere künftig auf ihrem Weg über die Weser mit großflächigen Aufdrucken auf dem Schiff begleiten wird.
Wenn um 11 Uhr die feierliche Taufe der "Lemwerder II" stattfindet, kann Andreas Bettray, Geschäftsführer der FBS, unter anderem Wirtschaftssenator Martin Günthner, Michael Höbrink, Landrat des Landkreises Wesermarsch, und Christel Bösch von der SET Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde begrüßen. Die SET-Werft hat die 56 Meter lange und 15 Meter breite Fähre gebaut.
Bei der Taufe wird nicht etwa eine Patin, sondern Schüler einer dritten Klasse der Grundschule Alt-Aumund und Mitglieder der Jugendfeuerwehr Lemwerder wünschen der "Lemwerder II" immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Mit Shantys begleitet der Schulschiff Deutschland Chor die Taufe musikalisch.
4,3 Million Euro hat das neue Schiff gekostet, es verbindet künftig im 24-Stunden-Betrieb Vegesack mit Lemwerder. 30 Prozent der Kosten hat FBS aus Rücklagen finanziert, für den Rest wurden Kredite aufgenommen. Doch Geschäftsführer Bettray ist zuversichtlich: Er erwartet Einsparungen, weil der Treibstoffverbrauch um 20 Prozent niedriger sei und auch geringere Wartungs- und Reparaturkosten anfielen.
Kaum noch Ersatzteile
Für die Vorgängerin "Lemwerder" habe es kaum noch Ersatzteile gegeben, sagt Bettray. Das 1967 gebaute Fährschiff bereitete zunehmend Probleme. Die in die Jahre gekommene Technik und die Maschinen waren störanfällig geworden. Tausende von Seemeilen hat die Fähre auf ihren Fahrten von Vegesack nach Lemwerder und zurück unfallfrei bewältigt. Nun soll sie als Ersatzschiff dienen, wenn die fünf regulären Fähren für einige Zeit zum Überholen in die Werft müssen.
Langfristig zieht die FBS auch einen Verkauf des Schiffes in Erwägung. "Es gibt einen internationalen Markt", erklärt Andreas Bettray. Man habe bereits Interessenten für die "Lemwerder".
Kapitän Rolf Dierks ist viele Jahre mit der Fähre über die Weser geschippert. "Ich bin immer mit Freude und Engagement hingegangen", erinnert sich der Ruheständler. 20 Jahre lang war er Schiffsführer, knapp zehn Jahre Betriebsleiter der drei Fährstellen. Er denkt zurück an extreme Wetterverhältnisse mit starkem Eisgang, als Schlepper die Fähren unterstützen mussten. Oder an dichten Nebel auf der Weser, bei dem sich ein Kapitän sogar verfahren hat. Einen Ausflug mit der "Lemwerder" zur Sail nach Bremerhaven hat Dierks in besonders guter Erinnerung. "Es war damals eine Revolution mit dem Schiff." Technisch war es eine große Neuheit.
Nun kann die "Lemwerder II" diese Sensation für sich verbuchen. Sie biete ihren Fahrgästen deutlich mehr Komfort, verspricht Andreas Bettray. Breitere Fahrspuren auf dem Deck und eine bessere Abgrenzung zwischen Fußgängern und Fahrzeugen ermöglichten ein entspannteres Auf- und Abfahren, und auch der Aufenthaltsbereich sei komfortabler. Das Schiff kann zweispurig mit Lkw sowie ebenfalls zweispurig mit Autos beladen werden. 249 Passagiere, 30 Autos oder sechs Lkw bis zu einer Gesamtlast von 150 Tonnen kann die "Lemwerder II" von einer Seite der Weser auf die andere transportieren.
Gebaut wurde die neue Fähre von der SET-Werft in Tangermünde an der Elbe (Sachsen-Anhalt), die zur Bremerhavener Rönner-Gruppe gehört. Das Schiff verfügt über vier Hauptantriebe, vier Scania Diesel-Motoren mit je 299 PS.
Bei der neuen Fähre sind die FBS und der WESER-KURIER eine Kooperation eingegangen: Über eine längere Laufzeit wirbt die "Lemwerder II" für die Tageszeitung. "Das ist genial", meint Bettray, dem die Optik der Beschriftung auf dem Schiff gut gefällt. Die Passagiere können den WESER-KURIER auch an Bord kaufen.
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