Senat weiß wenig über neues Bremer Klubhaus

Polizei und der Waller Beirat sehen das Projekt der Hells Angels mit Unbehagen. (dpa)

Was geht im ehemaligen Waller Imbiss „Zum Bastian“ vor sich, in dem die Rockervereinigung Hells Angels offenbar ein neues Klubhaus einrichtet? Darüber ist den zuständigen ­Behörden wenig bekannt. Das lässt sich einer Antwort des Senats auf eine entsprechende Anfrage der Links-Fraktion in der Bürgerschaft entnehmen. Die Parlamentarier wollten Auskunft zum Wissensstand der Behörden.

Doch auf die konkrete Frage, was über die neuen Nutzer der Immobilie bekannt ist, muss der Senat passen. Seine Antwort beschränkt sich auf den Satz: „Der letzte Betreiber hat das Gewerbe ,Veranstaltung von Karaoke Shows und Imbisswirtschaft‘ zum 30.11.2015 abgemeldet. Derzeit ist die Örtlichkeit an eine Frau vermietet.“ Dem Gewerbeamt liege ­aktuell keine neue gewerbe- oder gaststättenrechtliche Anmeldung vor.

Unbehagen bei Beirat und Polizei

Zur Frage, ob auswärtige Personen bei der angelaufenen Renovierung des Imbiss eine Rolle spielen, liefert die Antwort des Senats immerhin spärliche Informationen. Die Umbauarbeiten würden „zumindest zum Teil durch ­bekannte Mitglieder des Charter ,Hells Angels MC Westside Delmenhorst‘ und mögliche Unterstützer dieses Vereins sowie von Mitgliedern des ,Red Devils MC‘ vorgenommen“, heißt es. Ob sich daraus eine Bedeutung über die Stadtgrenzen hinaus ableiten lässt, müsse man jedoch offen lassen.

Wie berichtet, sind in dem Imbiss, der sich zwischen Bahngleisen und Schrebergärten am Rande eines Parzellengebietes befindet, seit Juli Umbauarbeiten zu beobachten. ­Barhocker und anderes Kneipeninventar wurden in den Imbiss mit der neuen Bezeichnung „Parzelle eins“ getragen. Der Waller Beirat und die Polizei sehen das Projekt ­gleichermaßen mit Unbehagen. Vor drei Jahren hatte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) den Bremer Ableger der Hells Angels verboten, nachdem es zu heftigen Auseinandersetzung der Rocker mit einer konkurrierenden Gruppierung gekommen war.