
Der Wechsel an der Spitze der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) ist vollzogen. Mit einem Gottesdienst in der Kirche Unser Lieben Frauen wurde am Freitagabend Renke Brahms als Schriftführer feierlich verabschiedet. Diesen Titel führt der oberste theologische Repräsentant der BEK, in der es kein Bischofsamt gibt. Zugleich wurde mit Bernd Kuschnerus einer neuer Schriftführer in sein Amt eingeführt. Pastor Kuschnerus bildet künftig gemeinsam mit Präsidentin Edda Bosse, Vizepräsident Martin Franzius und Schatzmeister Oliver Gampper den Vorstand des Kirchenausschusses als oberstes Leitungsgremium der BEK.
Zur Amtsübergabe hatten sich hohe Repräsentanten beider christlichen Konfessionen eingefunden, unter anderem der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und der evangelische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister. Bode hätte „fast die Grüße des Papstes mitgebracht“, wie er die rund 300 Gottesdienstbesucher wissen ließ. Er habe gerade einige Tage in Rom geweilt, sei aber leider nicht an den Heiligen Vater herangekommen. Deswegen nur „fast“.
Die Protestanten in den Kirchenbänken konnten das wahrscheinlich verschmerzen, von den warmen Worten des katholischen Bischofs für Renke Brahms waren sie indes sehr angetan. Franz-Josef Bode dankte dem scheidenden Schriftführer für das „großartige ökumenische Miteinander“, das die gemeinsame Zeit in den jeweiligen geistlichen Ämtern ausgezeichnet habe. „Es ist ein Weg beschritten, zu dem es keine Alternative gibt“, so Bode. Bremens Katholiken hätten in Brahms „ein freundliches Gesicht als Gegenüber“ gehabt.
Landesbischof Meister fand, Renke Brahms habe die Vielfalt der protestantischen Gemeinden in der Hansestadt gut moderiert und „aus diesem Blumenmeer einen landeskirchlichen Strauß gebunden“. Brahms’ abgewogenes Urteil und seine besonnene Stimme werde man vermissen. Meister fand auch eine ganz und gar unbiblische Parallele zum Wechsel im Amt des Schriftführers: „Renke Brahms, Inga Lürsen und Nils Stedefreund verlassen uns. Der ,Tatort‘ geht weiter, die Bremer Kirche auch.“
Auch Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) steuerte ein Grußwort bei. Er würdigte das Engagement der Bremischen Evangelischen Kirche für sozialen Zusammenhalt, Solidarität und eine demokratische und weltoffene Gesellschaft. „Durch diesen haupt- und ehrenamtlichen Einsatz tragen Sie mit dazu bei, dass Bremen eine soziale und lebenswerte Stadt bleibt“, sagte Sieling. In Brahms’ Amtszeit habe die BEK ihr Christentum gelebt, als sie während der Flüchtlingskrise 2015/16 kurzfristig Wohnraum für Schutzsuchende bereitstellte, unter anderem in Kirchenräumen in Sebaldsbrück.
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