
„Die Arberger Heerstraße ist eh schon schlimm genug, nun sind noch neue Krater hinzugekommen“, sagt Izabela Vogt. „Ich habe jeden Tag, wenn ich am Hastedter Osterdeich fahre, das Gefühl, mein Auto bricht auseinander“, äußert auch Elke Wölk in einer Umfrage des WESER-KURIER auf Instagram und Facebook. Und Svetlana Chernyavskaya postet: „Oberneulander Landstraße – schlimmer geht es nicht.“ Die zwei strengen Frostwochen haben dem Straßennetz offenbar arg zugesetzt.
Holger Horstmann leitet beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV) die Abteilung 4, Straßenerhaltung. Eine Bilanz der Schäden mag er noch nicht ziehen: „Es ist nicht auszuschließen, dass im März und April noch Frostnächte hinzukommen werden. Generell können wir sagen, dass sich die Anzahl der Frostschäden deutlich erhöht hat.“
Straßenschäden können über die Homepage des ASV von jedem direkt gemeldet werden. Aber das wird offenbar noch nicht so häufig genutzt. Schadensmeldungen bekommt das ASV laut Horstmann eher von der Polizei oder telefonisch oder per E-Mail von Bremern. „Zudem sind unsere eigenen Mitarbeiter unterwegs, um die Straßen zu kontrollieren.“
Auch der Automobilclub ADAC gebe Meldungen direkt an das ASV weiter, sagt dessen Sprecher Nils Linge. In den nächsten Wochen stelle der ADAC seinen Mitgliedern zudem eine App zur Verfügung, mit der Straßenschäden, Unfallschwerpunkte oder ungünstige Ampelschaltungen gemeldet werden können. Bremen, Niedersachsen und Hamburg seien dafür Pilotregionen.
Aber wie schnell rückt nach einer Schadensmeldung ein Reparaturtrupp aus? „Dies hängt davon ab, inwieweit der einzelne Schaden verkehrsgefährdend ist“, sagt Horstmann. Bei akuten Verkehrsgefährdungen handele das ASV sofort, um mindestens die Schadstellen abzusperren. Sonja Kinzig hat gute Erfahrungen gemacht: „Eine freundliche Mail an das ASV, und die Löcher vor unserer Einfahrt waren binnen 24 Stunden repariert. Statt motzen tätig werden.“
Auch ADAC-Sprecher Linge sagt, dass er „nicht immer nur draufhauen“ wolle. Die Löcher in den wichtigsten Straßen würden ja jedes Jahr gestopft, aber es gebe offenbar kein ganzheitliches Konzept. In Bremens Seitenstraßen registriere der Club „viel Verfall“. Deshalb wünsche sich der ADAC ein neues Qualitätsmanagement für die Straßen: umfassende Erhebung des Zustands mit einer Gewichtung nach Schulnoten und vor allem einen Finanzierungsplan über fünf bis zehn Jahre. „Uns geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, Best-Practice-Beispiele zu finden: Kann man über Prioritätenlisten besseres Kostenmanagement betreiben? Gibt es in anderen Kommunen effektivere Ausbesserungstechniken?“
ASV-Experte Horstmann sagt, dass generell beständiges Material verwendet werde. Doch auch er räumt ein: „Grundsanierungen von Straßen sind generell der richtigere Weg.“ Die Hauptverkehrsstraßen, bei denen jetzt vermehrt Schlaglöcher aufgetreten sind, seien auch die Straßen, wo eine umfassende Instandsetzung jetzt sinnvoll und erforderlich wäre.
Vorerst bleibt es beim Flicken und Stopfen der Löcher. Das dauert nach Auskunft des ASV etwa zehn bis 15 Minuten pro Loch. Da die Stadt Bremen seit Jahren über keine eigenen Straßenwärter zur Beseitigung von Straßenschäden verfügt, werden alle Schäden werden von Baufirmen beseitigt, die das ASV beauftragt.
Die Frühlingsmilde, die den Frostwochen folgte, erleichtert die Arbeiten: „Bei dem beständigen Wetter ist die Gefahr, dass ein Schaden an gleicher Stelle erneut auftritt, sehr gering“, sagt Horstmann. Das Risiko sei deutlich höher bei Frost, Schneefall und dem Einsatz von Streusalz. Doch auch unter solchen Umständen müssten Schäden beseitigt werden, um Verkehrsgefährdungen zu vermeiden.
Und selbst bei schönem Wetter scheint es noch viel zu tun zu geben: „Ich denke, es gibt weniger Sterne am Himmel als Schlaglöcher in Bremens Straßen und Radwegen“, frotzelt Detlef Ortner in der Umfrage. Und Tanja Eissner nennt gleich den halben Bremer Osten als Schadensgebiet: „Hastedter Osterdeich, Osterholzer Heerstraße, Züricher Straße, Schevemoorer Landstraße, Franz-Schütte-Allee.“
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