
Wir wollen wieder eine Aktivoli“, hatte Konrad Kreutzer von der Freiwilligen-Agentur Bremen (FEB) schon zu Jahresbeginn klargestellt. Die Idee, die Freiwilligenbörse, die bisher als Großveranstaltung im Bremer Rathaus über die Bühne gegangen ist, als dezentrale Veranstaltung über die gesamte Stadt verteilt zu organisieren, gab es da bereits. Jetzt gibt es einen konkreten Plan für die Umsetzung und einen Termin: Sonntag, 18. Juli.
Die Aktivoli absagen? Das kam für Konrad Kreutzer und sein Organisationsteam nicht in Frage. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der 33-Jährige als neuer Projektleiter mehrere Monate mit seinen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitstreitern in die Vorbereitungen der Drehscheibe für bürgerschaftliches Engagement in Bremen gekniet. Doch fünf Tage vor dem Termin musste die für den 15. März 2020 geplante Freiwilligenbörse aufgrund der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und des hohen Infektionsrisikos abgesagt und auf dieses Jahr verschoben werden.
Das Messe-Motto „Du bist Bremen“ wird beibehalten, nur in eine neue, coronakonforme Form gegossen, wie Konrad Kreutzer berichtet. Sprich: Die Freiwilligenbörse soll im Sommer an mehreren Orten in der ganzen Stadt verteilt und mit einem sicheren Hygienekonzept umgesetzt werden. „Sie bekommt deshalb auch einen neuen Namen: Wir nennen es ‚Aktvoli vor Ort‘“, informiert der Projektleiter.
Das neue Konzept ist nach seiner Auskunft angelehnt an einen Tag der offenen Tür, den die verschiedenen Einrichtungen, die Ehrenamtliche für bestimmte Aufgaben suchen, gemeinsam an einem Termin veranstalten. Das hat laut Kreutzer den Vorteil, dass man sich nicht in eine große Menschenmasse stürzen muss, sondern sich vor Ort über den konkreten Einsatzbereich beraten lassen kann. An einigen Stationen sollen auch Angebote gebündelt vorgestellt werden.
An Freiwilligeneinsatz interessierte Bremerinnen und Bremer sollen nach der Vorstellung von Konrad Kreutzer wieder ein Börsenblatt mit Informationen zum Mitnehmen bekommen, das nun noch einen faltbaren Stadtplan mit den einzelnen Stationen der dezentralen Freiwilligenbörse enthält. „Den soll es auch online geben“, kündigt er an. So lässt sich die Suche nach einer sinnvollen Aufgabe mit einem Spaziergang oder einer kleinen Fahrradtour verbinden.
Auch Vorträge und Veranstaltungen rund ums ehrenamtliche Engagement sollen aus Gesundheitsschutzgründen dezentral veranstaltet werden, berichtet der Projektleiter der Aktivoli vor Ort. Gerade beginnt die Suche nach geeigneten Räumen, die unter Einhaltung der Hygienevorschriften für etwas größere Gruppen Platz bieten.
Für die Neuauflage der etablierten Freiwilligenbörse in neuer Form hat das Organisationsteam etwa 30 feste Zusagen von Vereinen und Verbänden, die Unterstützung benötigen. Dazu gehören beispielsweise die Bremer Heimstiftung, SOS Kinderdorf Bremen, der Naturschutzbund Deutschland oder der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club. Neu dabei seien, so Konrad Kreutzer, unter anderem der Martinsclub Bremen und der Verein Bremer Taubenhaus.
Rund 180.000 Bremer ehrenamtlich engagiert
Weil die Freiwilligenbörse für die Organisationen und die Interessierten die beste Gelegenheit bietet, um miteinander ins Gespräch zu kommen und einander kennenzulernen, hofft Konrad Kreutzer, dass sich bis zum Monatsende noch weitere Vereine und Initiativen für die Aktivoli vor Ort bei der FAB anmelden. Er hofft auf 50 bis 60 Aussteller in diesem Jahr. Nach der Kenntnis von Konrad Kreutzer engagieren sich rund 180.000 Menschen ehrenamtlich in Bremen: unterstützend, organisierend, einmischend. Damit es mehr werden, setzen er und sein Team die Freiwilligenmesse nun in der Krise in einer neuen, zeitgemäßen Form um.
Die Freiwilligen-Agentur Bremen
Sie ist die zentrale Bremer Adresse für bürgerschaftliches Engagement. Sie initiiert eigene Freiwilligen-Programme, berät Freiwillige und bildet Organisationen und Vereine fort. Auch die Freiwilligenbörse wird unter Federführung der Freiwilligen-Agentur Bremen (FAB) organisiert, die unter dem Dach des Sozialen Friedensdienstes Bremen angesiedelt ist.
Vereine und Organisationen, die auf der dezentralen Aktivoli vor Ort am 18. Juli Freiwillige für ein Engagement begeistern wollen, können sich noch bis zum 31. März auf der Website anmelden: http://www.aktivoli-bremen.de.
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