
Die Personalstärke der Polizei in den Stadtteilen bleibt ein sensibles Thema. Bei der Beirätekonferenz am Donnerstag im Neuen Rathaus musste Polizeipräsident Lutz Müller einräumen, dass derzeit weder bei den Kontaktpolizisten (Kops) noch bei den Verkehrssachbearbeitern die anvisierte Sollstärke erreicht wird. Der Trost: Müller sieht Licht am Ende des Tunnels. „Die Vorkehrungen für mehr Stellen sind getroffen, der personelle Aufwuchs dauert nur länger als geplant.“
Besonders deutlich wird die Problematik bei den Kops. Nur kurzzeitig waren Ende vergangenen Jahres 100 Kops im Einsatz – obwohl eigentlich 110 in den Stadtteilen Dienst tun sollen. Inzwischen ist ihre Zahl durch Pensionierungen aber schon wieder auf 97 gesunken, die Prognose für den 30. September 2020 geht sogar von einem nochmaligen Rückgang auf 93 aus. Laut Müller eine „schwierige Nummer“, die mit der Pensionierungswelle zu tun hat. „Die geburtenstarken Jahrgänge gehen überwiegend mit 62 Jahren in den Ruhestand.“ Nur noch zehn Prozent der Beamten verlängerten freiwillig. „Früher waren das 30 Prozent eines Pensionsjahrgangs.“
Erst nach den turnusmäßigen Neueinstellungen im Oktober könne wieder mit 100 Kops in den Stadtteilen gerechnet werden. Die Zielmarke von 110 Kops hat Müller vorerst abgeschrieben. „Diese Zahl werden wir in den nächsten zwei Jahren nicht angehen.“ Auch die Verkehrssachbearbeiter hinken hinterher: Nur 17 von 19 Stellen sind momentan besetzt. Dennoch ist die Polizei laut Müller auf dem richtigen Weg, seien doch für 2020 und 2021 jeweils 200 Neueinstellungen vorgesehen.
Ebenfalls auf der Tagesordnung: Straßennamen mit kolonialem Bezug. Das Thema hatte durch den mehrfachen Schilderklau in der Lüderitzstraße für Diskussionsstoff gesorgt, nun berichteten Referatsleiterin Anna Greve vom Kulturressort und Staatsarchivleiter Konrad Elmshäuser über Rechtslage und Aussichten. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass in dem Thema reichlich Konfliktpotenzial steckt. Die 24-jährige Merle Andersen, Beiratsmitglied für „Die Partei“ in der Neustadt, kündigte an, ein Online-Portal für Straßennamen mit NS- oder Kolonialbezug einzurichten. Elmshäuser sieht derlei eher skeptisch: Wegen unterschiedlicher Maßstäbe bei der Bewertung „gibt es keine Liste und kann es keine geben“.
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