
Mittwochs ab 16 Uhr versammelt sich eine Gruppe von Frauen und Männern auf der Bürgerweide. „Für Obdachlose on tour“ heißt das Projekt, das vor mehr als einem Jahr von Monika Kück aus Osterholz ins Leben gerufen worden ist. Auch Manuela Hartmann und andere Bremerinnen und Bremer, insgesamt rund 20, engagieren sich auf diese Weise für Menschen ohne einen festen Wohnsitz.
„Seit dem Frühsommer 2018 sind wir vor Ort“, erzählt Monika Kück. Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter bringen einmal in der Woche außer Lebensmitteln auch Kleidungsstücke, Hygieneartikel und andere Dinge, die Obdachlose benötigen, auf die Bürgerweide mit. Dazu gehören unter anderem Schlafsäcke und Iso-Matten. Jede Woche werden nach ihren Angaben 70 bis 90 Essen ausgegeben. Dazu kommen Lebensmitteltüten und weiteres Essen.
Etliche Obdachlose hätten lange schon gesundheitliche Probleme oder bräuchten wenigstens regelmäßig Hygieneartikel, berichtet Kück. Auch das stellen die Helferinnen und Helfer deshalb jede Woche zum Mitnehmen bereit, vor allem, wenn sie dies durch zusätzliche Spenden besorgen konnten. „Ich finde es auch gut, dass die Bremer Suppenengel die gleiche Gruppe von Hilfsbedürftigen versorgen“, erzählt die aktive Frau.
„Wir machen das ganze Jahr über durch“, beteuert Monika Kück. Nur zur Osterwiese und zum Freimarkt, wenn Buden und Fahrgeschäfte den Platz belegen, ist die Gruppe auf dem Güterbahnhof zu finden. Darüber hinaus besuchen sie und ihre Helfer bei „Für Obdachlose on tour“ Menschen, die sie zum Teil schon lange kennen, auch an den ihnen bekannten Schlafplätzen, immer mit zwei Bollerwagen, auf denen weitere Hilfsgüter sind.
„Wir wollen zeigen, mit wie wenig Aufwand Menschen anderen helfen können, die es weniger gut getroffen haben in ihrem Leben“, betont Monika Kück. Es sei ein ambitioniertes Projekt, das ihr und den übrigen Helferinnen und Helfern nicht nur ein gutes Gefühl vermittele, erzählt sie weiter. „Es schafft auch Nähe und erweitert unseren Horizont.“
Inzwischen kennt die Bremerin nach eigenen Worten die Bedürfnisse der Obdachlosen, fast alle Klienten und ihre Schlafplätze, denn es sind über lange Zeit dieselben Gesichter, die sie trifft. „Ich habe beste Kontakte in die Szene“, versichert Monika Kück und hört sich ein bisschen stolz an.
Für die hilfsbereite Bremerin ist es nicht das erste Engagement für diese Zielgruppe. „Schon einmal habe ich bei einer ähnlichen Hilfstruppe mitgemacht“, erzählt Monika Kück, die in Osterholz lebt. Doch als die sich aufgelöst hat, wollte sie weitermachen und selbst etwas auf die Beine stellen. Umso mehr freut sie sich, dass sie Unterstützerinnen und Unterstützer für die Aktion „Für Obdachlose on tour“ gefunden hat.
„Ein paar von unseren Leuten sind immer hier“, verspricht Monika Kück jenen, die das Projekt unterstützen und mittwochs vorbeischauen wollen. Menschen mit Zeit oder Geld seien immer willkommen. „Wir brauchen Hilfe, um zu helfen.“
„Für Obdachlose on Tour“ ist mittwochs auf der Bürgerweide zu finden, außerdem online über Facebook zu finden. Dort ist das Projekt als geschlossene Gruppe eingestellt und lädt Besucher ein, Mitglied zu werden.
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