
In Bremerhaven gilt seit Mitternacht eine nächtliche Ausgangssperre. Sie trat in der Nacht von Montag auf Dienstag ab 0 Uhr bis 5 Uhr morgens und in den Tagen und Wochen darauf jeweils von 21 Uhr bis 5 Uhr in Kraft. Menschen dürfen dann nur noch mit triftigem Grund vor die Tür. Das sind laut Magistrat etwa der direkte Weg zu Arbeit, die Arbeit selbst oder Spaziergänge mit dem Hund. In der Nacht von Montag auf Dienstag gebe es noch eine Schonfrist, teilte Stefan Zimdars, Sprecher des Bremerhavener Magistrats, dem WESER-KURIER auf Anfrage mit - bei einer Kontrolle in jener Nacht bleibe es bei einer Verwarnung.
Die Ausgangssperre tritt in Kraft, weil der Inzidenzwert der Seestadt deutlich über 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Die Stadt selbst gab am Sonntag einen Wert von 266,6, das ist der höchste Wert im Land Bremen seit Beginn der Pandemie. Die vom Robert-Koch-Institut angegebene Inzidenz lag zwar darunter, aber dennoch über 200. Zuerst hatte das Regionalmagazin Buten und binnen über die Ausgangssperren berichtet.
Bereits am Donnerstag traten in Bremerhaven Verschärfungen zunächst bis zum 18. April in Kraft. Einkaufen mit Termin im Einzelhandel ist nicht mehr möglich. Museen (Ausnahme: Zoo am Meer) und die Stadtbibliothek müssen schließen, und der Gruppensport für Kinder im Freien wird untersagt. Auf eine Ausgangssperre hatte der Magistrat zunächst noch verzichtet.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hatte Ausgangssperren weitgehend ausgeschlossen. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk sagte er, wissenschaftliche Studien zeigten, dass derartige Maßnahme kaum dazu beitrügen, die Infektionszahlen zu senken. Sinnvoller sei es, die Unternehmen in Deutschland zu verpflichten, ihren Mitarbeitern regelmäßige Testangebote zu unterbreiten. Anders Kanzlerin Angela Merkel: Sie nannte Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen am Sonntagabend bei Anne Will als ausdrücklich vorstellbar. Diese „können ein ganz wirksames Mittel sein.“ Sie werde nicht zuschauen, bis es 100.000 Neuinfektionen am Tag gebe, so Merkel in der Sendung. Am Montag waren auch in der Stadt Bremen neue Beschränkungen in Kraft getreten, weil die Inzidenz über 100 liegt.
Auch in der Wesermarsch wurde am Montag für mehrere Gemeinden eine nächtliche Ausgangssperre erlassen, wie schon zuvor im Februar. Sie war nach rund einer Woche beendet worden. Der Landkreis hatte die Entscheidung damals mit der sinkenden Zahl der Erkrankungen und einem daraus resultierenden stabilen Inzidenzwert von unter 200 Infizierten je 100.000 Einwohner begründet. „Die Ausgangssperre hat ihre Wirkung entfaltet. Dabei war sicherlich der Weckruf, der mit der Maßnahme verbunden gewesen ist, mindestens genauso wichtig wie die konsequente Kontrolle der Ausgangssperre“, sagte Landrat Thomas Brückmann.
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