
Das Bundesverkehrsministerium hat die Mittel für den Bau des Wesertunnels freigegeben. Aber die Kosten sind um rund 85 Millionen Euro gestiegen. Standen bislang 260 Millionen Euro im Bundesverkehrswegeplan, belaufen sich die Kosten für den rund 4,9 Kilometer langen Tunnel der Autobahn 281 auf nun rund 345 Millionen Euro. Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (CDU), bestätigte dem WESER-KURIER am Freitagnachmittag, dass er Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) in einem Schreiben grünes Licht für das Bauprojekt erteilt. Das Papier sei auf dem Weg nach Bremen. Damit ist der Startschuss für das Infrastrukturprojekt von Seehausen nach Gröpelingen gefallen, die entsprechenden Mittel sind vorhanden. Der Ringschluss der Autobahn 281 wird dadurch konkreter aber eben auch teurer. Die
A281 stellt die nordwestliche Eckverbindung zwischen den vorhandenen Bundesautobahnen A27 und A1 auf bremischem Stadtgebiet dar. Die höheren Kosten seien unter anderem auf den steigenden Baukostenindex zurückzuführen, erklärt Jörn Kück von der federführenden Projektmanagementgesellschaft Deges. Auch für Stahl oder Unterwasserbeton habe es Preisaufschläge gegeben. Die 260 Millionen Euro seien auf eine Kostenberechnung aus dem Jahr 2010 zurückzuführen und waren im Bundesverkehrswegeplan 2030 eingestellt, der 2016 beschlossen wurde.
Dass die Bauarbeiten endlich starten können, sorgt für Freude. „Das ist ein guter Tag für Bremen“, sagt Enak Ferlemann. Bereits Mitte September hatte das Bremer Bau- und Verkehrsressort mitgeteilt, dass die bauvorbereitenden Maßnahmen für die Weserquerung beziehungsweise den Bauabschnitt 4 der neuen Autobahn beginnen können. Diese Meldung hatte das Bremer Verkehrsressort bereits rausgegeben, weil es die Zusage des Bundesverkehrsministeriums bekommen hatte. Nun ist auch die Tinte unter dem offiziellen Schreiben von Ferlemann trocken. „Wir freuen uns sehr, dass es nun losgeht“, sagt Behördensprecher Jens Tittmann. Das Bremer Verkehrsressort habe sehr konstruktiv mit Ferlemann zusammengearbeitet.
Immer wieder hatten in der Vergangenheit Klagen und Rechtsstreitigkeiten den Ringschluss der Stadtautobahn 281 verzögert. Die Behörde musste mit den Grundstückseigentümern verhandeln. Im Sommer 2018 gab es dann eine Einigung: Das Unternehmen Holcim, das gegen das Bauprojekt geklagt hatte, stimmte dem Baubeginn außerhalb seiner Grundstücksgrenzen zu. Auch Arcelor-Mittal Bremen zog die Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht zurück. Mit Beginn der eigentlichen Weserquerung sei dann auch mit Holcim eine Vereinbarung über Entschädigungen geschlossen.
Mit bauvorbereitenden Maßnahmen wie Rodungen, Kampfmittelbergungen, Baugrundverbesserungen oder der Anpassung von Versorgungsleitungen soll laut Bauressort noch in diesem Jahr begonnen werden. Mit dem vollziehbaren Baurecht rechnet die Behörde für Anfang 2019. „Dann dürften auch die Bagger rollen“, so Sprecher Tittmann. Der komplette Bauabschnitt soll bis zum Jahr 2024 fertiggestellt werden.
Der Bund entlastet laut Bundesverkehrsministerium die Stadt Bremen von der in den Jahren 2002 und 2008 vereinbarten anteiligen Finanzierung der Weserquerung in Höhe von 16,8 Millionen Euro. Die Mehrkosten der von Bremen veranlassten südlichen Portalverschiebung des Tunnels in Höhe von rund einer Millionen Euro, seien wie bisher vereinbart von Bremen zu tragen.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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