
Schutt und Geröll fliegen aus dem Obergeschoss des Johann-Jacobs-Hauses in einen großen Container. Seit Dienstag knabbern – zunächst im Inneren – Presslufthämmer und Vorschlaghämmer am Stammsitz der Kaffee-Dynastie an der Obernstraße. Am Donnerstag überzeugte sich Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) zusammen mit Investor Johann Christian Jacobs davon, dass die Innenstadt nun um eine Baustelle reicher ist.
Entstehen soll in den kommenden Jahren das neue "Balge Quartier". Es besteht – vorerst – aus dem neuen Jacobs-Hof, der sich aus dem Jacobs-Stammhaus und der angrenzenden Obernstraße Nummer 18 zu einem fünf Etagen hohen Neubau zusammensetzt, der Stadtwaage und dem Kontorhaus. Rund 100 Millionen Euro wird das Projekt insgesamt kosten. Sieling: "Es ist der Beginn des Umbaus der Innenstadt, der erste Schritt zur Tat. Wir haben jetzt die Chance, die Innenstadt für eine neue Zeit zu entwickeln."
Und in der, da sind sich Jacobs und Sieling einig, gehen die Menschen nicht mehr vorrangig zum Einkaufen ins Zentrum. Sieling: "In der Stadt des 21. Jahrhunderts geht es nicht mehr um schnelles Durchlaufen. Wir müssen die Vorzüge einer dichten Stadt entwickeln." Jacobs sagt es so: "Die Aufenthaltsqualität ist entscheidend. Ich mag den Event-Begriff nicht, aber darum geht es, auch um Kommunikation. Wir müssen zusehen, dass die Innenstadt den ganzen Tag über belebt ist."
Eine entscheidende Rolle soll dabei das Kontorhaus spielen, dessen Umbau zwischen April 2020 und März 2022 beginnen wird. Jacobs Vision, wenn die Treppen weg sind, die alte Schalterhalle auf Straßenniveau abgesenkt, mit einem neuen Glasdach und mit einem breiteren Durchgang in Richtung Schlachte versehen ist: "Das Kontorhaus soll das Viertel prägen. Die Leute sollen sich hier gerne aufhalten."
Geplant ist dort, wie in der Stadtwaage, ein neues gastronomisches Angebot, das aber zum Beispiel auch die Möglichkeit einer Buchhandlung mit einschließt. Konkrete Namen gibt es noch nicht, dafür ist der Start des Umbaus noch in zu weiter Ferne. "Wir haben ein klares Konzept. Die Mischung steht", sagt Jacobs.
Neue Bauprojekte reichen nach Jacobs Meinung nicht für eine Umgestaltung der Innenstadt aus. Hinzu kommen müsse auch ein neues Verkehrskonzept, das einerseits genügend Parkmöglichkeiten für die Autos der Flaneure bietet, andererseits die City aber auch für Radfahrer und Fußgänger attraktiv macht.
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