
Ganz bewusst hat sich Sarah Mohrmann nach dem Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entschieden und sich beim Diakonischen Werk Bremen gezielt auf die Stelle in der Epiphaniasgemeinde beworben. Seit zehn Jahren engagiert sich die heute 19-Jährige dort ehrenamtlich im Kinder- und Jugendbereich. „Das war eine bewusste Entscheidung, ich mach‘ ein Jahr etwas Soziales, leiste Dienst am Menschen und schenke Gott ein Jahr“, erzählt die junge Frau aus der Vahr. „Ich will etwas zurückgeben.“
Nach zehn Monaten im Freiwilligendienst stellt sie fest, dass er auch ihr persönlich ganz viel gebracht hat. Als Hauptamtliche musste sie seit August 2018 plötzlich viele neue zusätzliche Aufgaben bewältigen: Konfirmanden-, Jugend- und Kulturarbeit, Kindergottesdienst vorbereiten, Projekte initiieren oder auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer begleiten.
Als die größten Herausforderungen nennt sie das Moderieren und die Verpflegung von 20 bis 30 Personen bei Veranstaltungen oder Freizeiten, wobei Kochen ihr richtig Spaß macht. Außerdem leitet Sarah jetzt eigenständig einen neuen Jugendhauskreis, der sich aus der Konfirmandengruppe rekrutiert. „Am Anfang war es eine Überwindung für mich, auf Leute zuzugehen“, gesteht die 19-Jährige, die inzwischen ganz offen und selbstbewusst auf Fremde zugeht. Denn gerade im Café, wo Sarah Mohrmann am liebsten arbeitet, trifft sie auf viele Senioren und wechselnde Helfer, weil der Treff ehrenamtlich betrieben wird.
„Da kennt sie sich aus, ist sie die beständige Kraft“, sagt Fabian Backhaus anerkennend. Er setzt sich jeden Dienstag mit der FSJ-lerin zusammen, um unter anderem die Aufgaben, Begleitung, persönliche Zielsetzung und Charakterentwicklung zu besprechen. „Sarah weiß, was sie will und geht das zielstrebig an“, hebt der Diakon ihr planvolles Vorgehen und ihre Verlässlichkeit hervor.
„Ich strukturiere viel selbst“, berichtet die 19-Jährige, die diesen Freiraum zu schätzen weiß. Dass feste Termine oft abends sind und sie an zwei Wochenenden im Monat arbeiten muss, stört sie nicht. „Ich habe festgestellt, wie viel Spaß mir soziale Arbeit macht“, erzählt Sarah, die als „Bonbon“ kostenlos in einer Wohnung in der Epiphanisgemeinde lebt.
Für sie hat sich eine neue Zukunftsperspektive aufgetan. Eigentlich wollte Sarah im Anschluss an ihren Freiwilligendienst und einem Auslandsjahr als Au-Pair in London ein wirtschaftlich orientiertes Studium aufnehmen. „Jetzt ist geplant, dass ich eine Kombination aus Sozialer Arbeit und Religions- beziehungsweise Gemeindepädagogik studiere“, verrät sie.
Dass Sarah Mohrmann im FSJ persönlich gereift ist, dürfte nicht zuletzt auch den Schulungen zu sozialen Themen geschuldet sein. Sie musste Pflichtseminare absolvieren, etwa einen Erste-Hilfe-Kursus oder einen Tag im Rollstuhl. Darüber hinaus durften die Gruppen selbst Seminarthemen wählen. Sarah Mohrmann hat sich unter anderem für die Einführung in Gebärdensprache entschieden.
„Die Seminare werden immer von einer pädagogischen Fachkraft begleitet“, erläutert Regina Bukowski vom Diakonischen Werk Bremen. Diese ist der jeweiligen Gruppe fest zugeordnet, nicht nur an den 25 Seminartagen, sondern auch sonst immer Ansprechpartner und besucht die Freiwilligen darüber hinaus an ihren Einsatzorten. Davon gibt es beim Diakonischen Werk Bremen 69. Und Sarah Mohrmann ist nur eine von insgesamt 150 Freiwilligen zwischen 16 und 24 Jahren, die bei dem Verein jedes Jahr ein einjähriges FSJ oder den Bundesfreiwilligendienst absolvieren. Die Aufgaben sind vielfältig – von der Kinder- über Jugend- und Behinderten- bis zur Altenarbeit, dafür wird ein monatliches Taschengeld von 420 Euro gezahlt.
Wer sich für ein FSJ oder den BFD beim Diakonischen Werk Bremen interessiert, findet mehr Informationen und einen Button für eine Online-Bewerbung im Internet unter www.diakonie-bremen.de/engagieren-und-helfen/fsj-und-bfd.html. Auf eine Bewerbung folgt ein Kennenlerngespräch und ein Hospitationstag.
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