
Walle. Walle hat ein Sporthallen-Problem: So wird es seit Jahren immer wieder von Vereinen und Schulen beklagt. Aber wie groß genau ist das Defizit? Was den Schulsport angeht, liegen dazu nun konkrete Zahlen vor, die kürzlich Udo Stoessel, Referatsleiter Liegenschaften im Bildungsressort, dem Sportausschuss des Waller Beirats präsentiert hat.
Dafür wurden die in den Stundentafeln festgelegten Sportstunden pro Woche – 2,5 je Grundschulklasse, 3,5 je Oberschulklasse plus Bewegungszeiten im Ganztagsprogramm und in der gymnasialen Oberstufe sechs Stunden pro Profil und pauschal acht Stunden je Leistungskurs – zusammengezählt. Für die berufsbildenden Schulen gibt es aufgrund der verschiedenen Systeme keine allgemeine Grundlage zur Bedarfsermittlung. Dem gegenüber stehen die Kapazitäten der Hallen, die für Ein-, Zwei- und Drei-Feld-Hallen mit 40, 66 beziehungsweise 92 Schulstunden angesetzt werden.
Das Ergebnis dieser Gegenüberstellung: Die Grundschulen, Oberschulen, gymnasialen Oberstufen und berufsbildenden Schulen im Stadtteil haben aktuell einen Bedarf von 588 Stunden, der zum größten Teil durch die vorhandenen Schulsporthallen abgedeckt werden kann, einige Schulen haben Hallenzeiten bei Vereinen, etwa dem TV Bremen-Walle 1975, angemietet.
Bis 2028 erwartet die Behörde einen Anstieg auf 40 Klassenzüge und somit einen Bedarfs-Anstieg auf 758 Wochenstunden, der mit den geplanten neuen Hallen für die Grundschule (40 Stunden) und die Oberschule (92 Stunden) Überseestadt sowie durch Anmietungen gedeckt werden soll. Langfristig soll die Sporthallenkapazität auf 850 Schulstunden ausgebaut werden.
Neben der Ertüchtigung der vorhandenen Hallen und der Sanierung des Westbades sei dementsprechend für die Zukunft vor allem die Fertigstellung der beiden Hallen am zukünftigen Campus Überseestadt entscheidend, unterstreicht Stoessel dazu: „Das ist natürlich eine Mammutaufgabe. Aber Engpässe sehe ich nicht so, wenn die Überseestadt ausgebaut ist.“
Eine Überraschung für die Ortspolitiker – die stellvertretende Beiratssprecherin Brunhilde Wilhelm (Grüne) erinnerte trotzdem noch einmal an die mittlerweile mehr als zwei Jahre alte Forderung, der (gerade entstehende) Neubau für die Berufsschule für Groß- und Außenhandel und Verkehr in der Überseestadt müsse unbedingt auch eine Turnhalle bekommen. Denn, so Wilhelm: „In der Überseestadt gibt es nur wenig, deshalb ist dies unser großes Anliegen – auch, weil Sport ein großes integratives Element hat. Es ist sehr wichtig, dass in der Überseestadt soziales Leben stattfindet. Dabei geht es natürlich um Geld – aber auch um eine Daseinsvorsorge.“
Ab 16 Uhr nämlich nutzen die Vereine die Hallen, die durchaus noch Bedarf sehen. Der TV Bremen-Walle 1975 würde gerne selbst eine eigene Halle bauen, was Sportamtsleiter Christian Zeyfang durchaus begrüßt. Er plädiert dafür, die Hallenzeiten weiter zu optimieren. So werde in den Vereinen auch vormittags Sport getrieben: „Da müssen die Schulen noch transparenter werden. Und wenn es nur zwei Stunden sind, da ist jeder Verein froh!“
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