
Mehr Arbeitnehmer sollen ihren Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub wahrnehmen. Dafür setzt sich Bremen ein. Beschäftigte, die fünf Tage pro Woche arbeiten, haben innerhalb von zwei Jahren Anspruch auf zehn Tage Bildungsurlaub. Was Bremen dafür tun will, dass mehr Beschäftigte Bildungsurlaub nehmen, das war am Mittwoch Thema in der Bildungsdeputation.
Bereits zuvor hatte die Bürgerschaft im vergangenen Jahr beschlossen, Bildungsurlaub zu fördern. Danach tagte eine Runde aus Vertretern Gewerkschaften Arbeitgebern und Behörden. Nun geht es um die konkrete Ausgestaltung. Zuerst soll der Name geändert werden: Bildungsurlaub wird umgetauft in Bildungszeit, schließlich werde dadurch nicht die Freizeit, sondern das Wissen vermehrt, argumentiert Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD).
Zudem sollen künftig bei Bildungsurlauben stärker die Kompetenzen ausgewiesen werden, die Beschäftigte erwerben. Der Behörde zufolge sollen Weiterbildungsangebote, die als Bildungszeit anerkannt werden, nun darauf geprüft werden, welche konkreten Bildungsziele sie vermitteln. Es soll auch eine neue Webseite entstehen, die Informationen zum Thema bündelt. Bremer Betriebe, die Bildungsurlaub für ihre Beschäftigten aktiv fördern, sollen außerdem ein Gütesiegel erhalten können, mit dem sie sich als attraktiver Arbeitgeber darstellen können. Außerdem sollen Betriebsräte als Multiplikatoren geschult werden, um Beschäftigte zum Thema Bildungsurlaub zu beraten. In die Maßnahmen sollen laut Bildungsressort insgesamt 15 000 Euro fließen. Die Kosten der geplanten Webseite teilen sich dabei Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Bildungsbehörde.
Senatorin Bogedan sieht in der Einigung mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern auf die Änderungen „einen großen Erfolg“. Vertreter von CDU, Linken und Grünen unterstützen das Ziel, Bildungsurlaub zu fördern, äußerten in der Deputation aber auch Zweifel, ob man durch die Maßnahmen wirklich erreichen könne, dass deutlich mehr Arbeitnehmer ihr Recht wahrnehmen. Bislang werde Bildungsurlaub vor allem von Mitarbeitern von Behörden und großen Betrieben genutzt, sagte Sybille Böschen (SPD). Thomas vom Bruch (CDU) fragte nach, weshalb ausschließlich Betriebsräte für Beratungen geschult werden sollen. Bildungsurlaub sei ein individuelles Recht und keine ausgelagerte betriebliche Weiterbildung, antwortete ihm die Senatorin. Deshalb könnten Mitarbeiter der Personalabteilung dazu nicht so gut beraten wie Betriebsräte, denn für Personaler sei dies ein Interessenskonflikt.
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