
Was für ein tolles Erlebnis! Für insgesamt sechs Jungen hatte der WESER-KURIER beim Seifenkistenrennen 1950 die Patenschaft übernommen und natürlich das Auto gesponsert. Nach mehreren strengen Vorprüfungen, in denen die vorschriftsmäßige Ausstattung unter die Lupe genommen wurde, konnte es nach der letzten Probefahrt dann losgehen: Ein Wahnsinnsspaß.
Die Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren eine Zeit des Aufbruchs. Das Titelbild dieses Artikels zeigt sinnbildlich, wie versucht wurde, rasch wieder eine Form von Normalität und Alltag herzustellen. Über den Marktplatz rattert schon 1946 wieder die Straßenbahn, es parken blitzende Automobile – und wären da nicht die zerbombten Fassaden, könnte man meinen, es sei nicht das Jahr nach der „Stunde Null“.
Gutgelaunt ist die Kleine „an der Leine“, die sich nicht stört am Gängelband. Bis in die 1960er-Jahre Jahren war es übrigens durchaus üblich, kleine Kinder an die Leine zu nehmen – eine Art „Geschirr“ wurde dazu um Brust (und manchmal auch Bauch) geschnallt, und schon hatte der Bewegungsradius erwachsenengewollte Grenzen. Weder mit Gängeln noch mit Grenzen wollte die junge Nachkriegsgeneration zu tun haben. Cool sollte man aussehen – so wie die gelangweilt im Bahnhof wartenden jungen Männer.
Vieles geschah parallel in den Jahren nach Kriegsende. Schwere körperliche Arbeit wurde – vor allem in den Nachkriegsjahren – auch von vielen Frauen geleistet. Deren Alltag veränderte sich rasant; immer mehr Frauen erlernten einen Beruf, wollten nicht länger „nur“ Hausfrau – und vor allem gleichberechtigt sein. Das zeigt auch das Bild der jungen Inge Lührs, die vor ihrem Architekturstudium ein Maurerpraktikum absolvieren musste.
Es war die Zeit des Übergangs und der Provisorien. Wie lange steht das denn noch, könnte man sich bei dem abgestützten in der Löningstraße fragen. Der Mieter wollte unbedingt in dem wackligen Gebäude bleiben und klagte sich dafür durch mehrere Instanzen; letztlich musste er aus dem einsturzgefährdeten Haus ausziehen.
Neben den Aufräumarbeiten gab es in den Jahren aber auch Lebenslust! Die 184 Fotos zeigen die vielen Facetten dieser Jahre, und sie stammen zu einem großen Teil von Ihnen, den Leserinnen und Lesern des WESER-KURIER. Wie auch schon beim ersten Magazin aus diesem Zeitraum haben wir die interessanten und berührenden Bilddokumente in Kapiteln zusammengefasst: Zerstörung und Wiederaufbau, Kindheit und Jugend, Leben in der Stadt, Frauen im Wandel und Verkehr und Mobilität sind sie betitelt.
Mein Bremen
Der 5. Band unserer Magazinreihe „Mein Bremen“ zeigt den Aufbruch und Stolz der bremischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1967. Der 2. Band dieses Zeitraums lebt erneut von Fotos aus den Privatbeständen der Leserinnen und Leser des WESER- KURIER, die Einblicke in die spannendes Zeit des Wiederaufbaus geben. Eine wichtiges Thema ist die Rolle der Frau, die sich besonders verändert hat, was schon die selbstbewusste junge Frau auf dem Titelblatt symbolisiert. Erhältlich in während Corona geöffneten Buchhandlungen, auf www.weser-kurier.de/shop und telefonisch unter 0421 / 36 71 66 16. 116 Seiten, 9,80 Euro.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.