
Bremen/Berlin. Marco Bode, Aufsichtsratsvorsitzender von Werder, geht verbal in den Zweikampf mit Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD): „Wenn die DFL vor dem Bundesverfassungsgericht recht bekommt, freuen wir uns mit“, äußerte er jetzt im Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“.
Zum Hintergrund: Bremen hat der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für zusätzliche Polizeikosten bei Hochrisikospielen Gebühren in Rechnung gestellt. Dagegen klagte die DFL, unterlag jedoch vor dem Bundesverwaltungsgericht. Die Bundesrichter bezeichneten die Gebühren als rechtens, die DFL muss zahlen. Sie will die Kosten nun an Werder Bremen weitergeben und erhielt dafür Anfang Dezember in Frankfurt erwartungsgemäß Rückendeckung von ihrer Mitgliederversammlung. 34 von 36 Klubs der 1. und 2. Liga waren anwesend. 32 davon beschlossen, die Gebühren zu 100 Prozent an Werder weiterzureichen. Nur Werder stimmte dagegen, ein Klub enthielt sich der Stimme. Darüber hinaus gab das DFL-Präsidium bekannt, zur Klärung des Rechtsstreits mit dem Land Bremen bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen.
Während sich Mäurer gelassen gibt, hält Bode das Vorgehen der Landesregierung „für politisch falsch“. „Dem Innensenator muss klar gewesen sein, dass er uns damit treffen wird. Alles andere wäre geheuchelt“, macht der frühere Profi-Stürmer nun seinem Unmut Luft. Weit weniger regt ihn die isolierte Stellung Werders innerhalb der Liga beim Thema Polizeikosten auf: „Ich glaube, dass die Bundesliga insgesamt nach wie vor eine Solidargemeinschaft ist.“ Was die Verteilung der Polizeikosten betreffe, gebe es halt „offensichtlich unterschiedliche Ansichten“. Jedoch: „Wenn das Land Bremen oder der Senat die DFL verklagt, geht es nicht, dass wir alles zahlen. A kann ja nicht B verklagen, und C zahlt.“
Und jetzt? Bode gibt sich lässig: „Ich gehe davon aus, dass wir keine Rechnungen bezahlen, wenn sie bei uns eintreffen.“ Darüber sei man sich bei Werder einig, keinesfalls wolle man 100 Prozent dieser Kosten übernehmen. Aber auch einem Rechtsstreit wolle man möglichst aus dem Wege gehen - Werder favorisiere eine Kompromisslösung. Die wiederum hatte Innensenator Mäurer bereits in Form einer Muster-Gebührenordnung für Hochrisiko-Spiele vorgelegt - und war damit sowohl bei der DFL als auch bei den allermeisten seiner Länderkollegen abgeblitzt.
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