
Die Boulespieler vom Findorffmarkt wollen ihren Platz auf keinen Fall aufgeben. Sie haben einen Hilferuf an alle zuständigen Stellen geschickt, und sogar die Bremer Bürgerschaft um Unterstützung gebeten. Der Platz wurde von der Stadt an die Eigentümer des Marktbunkers verkauft. „Das darf nicht sein!“, sagt Paul-Otto Bremicker, Sprecher der Spielgemeinschaft, die sich seit zwei Jahren an jedem Dienstagabend auf dem Platz vor dem Marktbunker trifft. In ihrem offenen Brief, der sich auch an Immobilien Bremen, den Umweltbetrieb Bremen, Beirat und Ortsamt Findorff richtet, fordert er die Stadt im Namen seiner Boule-Freunde auf, den Verkauf wieder rückgängig zu machen. „Wir lassen uns nicht vertreiben“, betont der Findorffer. Er kritisiert, dass das Spielfeld vor dem Bunker ohne Genehmigung des Findorffer Beirats und an der Öffentlichkeit vorbei den Eigentümer gewechselt habe – dies habe man ihm so im Ortsamt bestätigt.
Die Anlage wurde vor mehr als zwei Jahrzehnten mit Mitteln des Findorffer Beirats hergerichtet – „also mit Steuergeldern“, sagt Bremicker. Nachdem sie im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten war, wurde sie 2017 von einem Freundeskreis wieder entdeckt, der sich seither jeden Dienstagabend zum Wettkampf auf dem Platz trifft. Nach und nach seien so viele Spieler dazu gekommen, dass die Gemeinschaft inzwischen Neuinteressenten abweisen müsse, so Bremicker. Für ihn Nachweis der Bedeutung des Freizeitangebotes für den Stadtteil. „Es kann nicht sein, dass ein offizieller Bouleplatz mal soeben verscherbelt werden kann, und das ohne Wissen des Beirats“, hatte Bremicker bereits in einem Brief gerügt, der Anfang Juli an Ortsamt und Beiratsmitglieder ging. Darin forderte er die Baubehörde auf, die Baumaßnahme so lange auszusetzen, bis eine Klärung erzielt wurde.
Seit zwei Jahren setzen sich die Spieler beim Beirat für eine Sanierung und Vergrößerung des arg mitgenommenen Schotterplatzes ein, auf dem an Markttagen ein großer Bäckereiwagen mit Außenplätzen steht. Fast zeitgleich mit der Revitalisierung hatten allerdings auch die Umbauarbeiten im Marktbunker begonnen. Vor einigen Monaten wurden die Spieler von der Nachricht überrascht, dass ihre Boulebahn zum Baugrundstück gehöre. Die Eigentümer des Marktbunkers wollen an dieser Stelle einen behindertengerechten Zugang zum geplanten neuen Bunker-Restaurant errichten. Ende April hatte die Spielergemeinschaft Vertreter von Ortsamt, Beirat und Umweltbetrieb zu einem Ortstermin eingeladen.
Dabei wurde unter anderem vorgeschlagen, den Bouleplatz an den Rand des Torfhafens zu verlegen. Dies wäre allerdings mit Kosten in fünfstelliger Höhe verbunden, schätzte der bei dem Termin anwesende Vertreter des Umweltbetriebs. Doch umziehen wollen die Spieler am liebsten überhaupt nicht. Sie fordern, dass entweder der Verkauf des Platzes wieder rückgängig gemacht oder ihnen eine geeignete Alternative auf dem Gelände des Findorffmarkts eingerichtet werde. Nun sei Eile geboten, denn die Bauaktivitäten seien so gut wie abgeschlossen, mahnt Bremicker. „Es muss eine sofortige Lösung her, um auch weiterhin den Findorffer Bürgern das Boulespielen auf dem Findorffmarkt zu ermöglichen.“
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Und so sehr ich das wünschte, so wenig glaube ich, dass das Verfassungsgericht ...