
Der Fachkräftemangel in den Kitas verschärft sich auch in diesem Winter durch Krankheitsfälle. Elternvertreter der Kita Augsburger Straße in Findorff haben nun einen offenen Brief an das Bildungsressort übergeben, in dem sie die Lage für Kinder, Familien und Kita-Mitarbeiter beschreiben. „Wir wünschen uns, dass wir guten Gewissens unserer Erwerbstätigkeit nachgehen können, wenn wir unsere Kinder in der Krippe oder im Kindergarten abgegeben haben“, heißt es in dem Schreiben, das dem WESER-KURIER vorliegt.
„Es ist in jedem Winter so“, sagt Elternbeiratsvertreterin Anna-Maria Göllner, deren beide Kinder die Kita besuchen. Notdienste oder unerwartete Gruppenschließungen, damit rechneten die meisten Eltern schon zur kalten Jahreszeit. Nun aber habe sich die Lage verschlechtert. Mitte November seien von zehn Erzieherinnen und Erziehern der vier Kita-Gruppen im Elementarbereich sechs erkrankt gewesen, vier davon langfristig, heißt es in dem Brief. „Für 80 Kinder blieben so noch vier Erzieher übrig.“
Besonders eine der vier Kitagruppen in der Einrichtung sei betroffen, erklärt Göllner: Beide Erzieherinnen der Gruppe seien immer wieder krank, oft sei keine der beiden im Dienst. Dann müssten Vertretungskräfte oder Erzieherinnen anderer Gruppen einspringen. Einmal sei die Gruppe sogar aufteilt worden. Das sorge besonders bei den Kindern für Schwierigkeiten, einige wollten nicht mehr in die Kita kommen. „Die Stimmung ist so schlecht, dass wir etwas unternehmen mussten“, sagt Göllner. Die Eltern fordern eine verlässliche und pädagogisch angemessene Betreuung. Selbst die engagierte Arbeitsweise der übrigen Erzieherinnen könne den Engpass nicht mehr mildern. Der Druck sei so groß, dass es „nur eine Frage der Zeit sein kann, dass sie unter der Last zusammenbrechen“, heißt es in dem Brief.
Der Fachkräftemangel hatte zuletzt für Aufruhr gesorgt, als die Behörde mitteilte, dass knapp 1100 Kinder keinen Kitaplatz bekommen haben. Die Bildungsbehörde von Claudia Bogedan (SPD) hatte dies auch mit der Schwierigkeit begründet, Personal für die Kitas zu gewinnen. Die Zentralelternvertretung der Kitas hatte in einem offenen Brief schwere Vorwürfe erhoben: „Das System ist überlastet, die aktuelle Lage ist nicht hinnehmbar. Und die kommenden Jahrgänge sind geburtenstärker – das heißt, es wollen noch mehr und mehr Kinder einen Platz in einer Kindertageseinrichtung haben.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.