
Die Universität Bremen ist die beste junge Universität in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt ein Ranking des renommierten Wissenschaftsmagazins Nature. Als jung gilt in der Rangliste jede Einrichtung, die unter 50 Jahre alt ist. Die Universität Bremen wurde 1971 gegründet. Weltweit landet Bremen auf Platz 18, im Fachgebiet Erd- und Umweltwissenschaften auf Rang drei.
„Dies zeigt, wie stark unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Forschung sind“, sagt der Rektor der Universität, Bernd Scholz-Reiter. Als „starkes Zeichen“, auch für den Wissenschaftsstandort Bremen bewertet Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling die Platzierung.
Der sogenannte Nature Index der Zeitschrift listet jährlich die Veröffentlichungen von Artikeln in angesehenen Fachmagazinen auf. In der universitären Welt ist der Index ein wichtiges Kriterium für den Leistungsvergleich von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. „Das heißt in diesem Fall: Bremen wird von Kollegen weltweit wahrgenommen“, sagt Scholz-Reiter. Das hilft der Uni zum Beispiel bei der Rekrutierung von aufstrebenden Professoren und begabten Studenten, „internationale Spitzenleute schauen auf solche Rankings, wenn sie Orte für ihre Forschungsarbeit suchen“, sagt Scholz-Reiter.
Zweitbeste junge deutsche Uni hinter Bremen ist Bayreuth (weltweit 21.), es folgen die Universitäten in Potsdam (41.), Oldenburg (42.), Bielefeld (45.) und Siegen (51.). Vor den deutschen Hochschulen landen vor allem Forschungseinrichtungen aus Asien. So gilt die Chinesische Akademie der Wissenschaften als beste junge Universität weltweit, auf Platz zwei liegt die Technische Universität Nan-yang aus Singapur.
Der gute Ruf der Universität Bremen hat viel mit der Arbeit des Marum zu tun. Das Marum ist das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften. Hier arbeiten 300 Wissenschaftler in der Meeresforschung. Michael Schulz, Direktor des Marum, freut sich über die herausragende Platzierung. Er spricht von einem „knallharten Ranking“, denn der Output sei messbar und damit „wie eine Goldwährung“. Im Wissenschaftsschwerpunkt Meeres-, Polar- und Klimaforschung ist das Marum in Europa führend. Ingenieure des Zentrums entwickeln Geräte für Messungen und Probenahmen auf Forschungsreisen. Sie haben Bohrer für Meeresböden erfunden und einen ferngesteuerten Tauchroboter, der in 4000 Meter Tiefe Schlammvulkane und Kaltwasserkorallen erkunden kann. Forscher des Marum haben in den vergangenen Jahren an zahlreichen internationalen Expeditionen auf allen Ozeanen teilgenommen.
Für die Universität Bremen kommt die internationale Anerkennung zu einem guten Zeitpunkt. Denn nachdem die Bremer Einrichtung ihren Exzellenzstatus verloren hat, arbeitet sie daran, diesen Status zurückzugewinnen. In Deutschland gibt es heute zehn Exzellenzuniversitäten. Der Titel ist viel Geld wert, denn der Bund fördert die Elite-Unis mit zusätzlichen Geldern, zwischen zehn und 28 Millionen Euro können das jährlich sein.
Bremen kann bis 2025 einen neuen Anlauf zur Exzellenz starten. Voraussetzung dafür ist, dass an der Universität mindestens zwei Forschungsschwerpunkte – sogenannte Cluster – vom zuständigen Gremium als exzellent bewertet werden. Mit dem Marum hat Bremen aktuell jedoch nur ein solches Cluster am Start. Als mögliche Kandidaten, die ins nächste Rennen geschickt werden könnten, gelten die Forschungsbereiche Materialwissenschaften, Sozialwissenschaften, Informatik/Künstliche Intelligenz, Kommunikations- und Kognitionswissenschaften sowie Erdfernerkundung/Umweltphysik. Um diese Bereiche aussichtsreich zu profilieren, hält die Uni-Spitze zusätzliche jährliche Mittel in Höhe von gut 22 Millionen Euro für erforderlich.
Die Frage ist allerdings, ob Bremen diese Mittel zur Verfügung stellen wird. Zwar hat das Land den sogenannten Wissenschaftsplan 2025 aufgestellt, der unter anderem die Schaffung neuer Professuren vorsieht. Aber Scholz-Reiter wartet nach der Bürgerschaftswahl im Mai noch auf ein klares politisches Bekenntnis: „Was kann, was will sich Bremen leisten?“ Wie sehr finanzielle Unterstützung und politischer Wille eine Rolle spielen können, zeigt ein Blick nach Norden. Die Uni Hamburg hat es im Sommer auch dank der dortigen Landesregierung in den erlauchten Kreis der Exzellenzuniversitäten geschafft.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Ich habe eben darüber nachgedacht, ob er oder Kohfeldt als der schlechteste ...