
Die Übergangswohnheime in der Stadtgemeinde Bremen sowie die Landeserstaufnahmestellen für Geflüchtete waren zu Jahresbeginn zu 90 Prozent ausgelastet. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Donnerstag in der Sozialdeputation diskutiert wurde. Darin wird auch erklärt, warum trotz der sinkenden Zahl neuer Flüchtlinge keine weiteren Unterkünfte geschlossen werden.
Ende Dezember lebten 3562 Personen in Bremer Unterkünften, 3192 waren in einem Übergangswohnheim in der Stadt Bremen untergebracht. 2018 kamen über den Königsteiner Schlüssel, mit dem in Deutschland ankommende Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt werden, 1358 Personen nach Bremen, 2017 waren es knapp 200 mehr.
Außerdem waren in den zwei Bremer Landeserstaufnahmestellen 846 Menschen gemeldet. Dass diese Zahl nicht mit der Gesamtzahl von 3562 korrespondiert, habe mit der Aufteilung über den Königsteiner Schlüssel zu tun, erklärte David Lukaßen von der Sozialbehörde. So hielten sich zum Zeitpunkt der Erhebung Menschen in Bremen auf, die danach auf andere Bundesländer verteilt wurden und sich somit nicht in den Gesamtzahlen für Bremen wiederfinden.
Für 2019 rechnet die Behörde mit weniger Neuzugängen als bisher, laut Bericht werden voraussichtlich 338 zusätzliche Plätze benötigt. Diese Zahl, erklärte der Vorsitzende der Sozialdeputation, Klaus Möhle (SPD), habe auch mit dem Wohnungsmarkt zu tun: Viele Geflüchtete hätten Schwierigkeiten, eine eigene Wohnung zu finden und aus den Übergangswohnheimen auszuziehen.
Bei einigen Unterkünften laufen zudem noch in diesem Jahr die Verträge aus, dadurch fallen 85 Plätze weg. Weil viele der übrigen Unterkünfte bis zu 90 Prozent belegt sind, sieht die Behörde davon ab, weitere zu schließen. „Man muss einen vernünftigen Puffer behalten“, sagte Möhle. Die Planungen sind demnach so ausgelegt, dass in einer Situation ähnlich der von 2015 vermieden wird, Geflüchtete in Zelten oder Turnhallen unterzubringen.
Cindi Tuncel, Deputierter der Linken, beurteilte vor allem die Landesaufnahmestellen kritisch: Nach seinen Informationen bleiben einige Bewohner länger als die eigentlich vorgesehenen drei Monate und Kinder werden statt eines regelmäßgen Schulbesuchs vor Ort unterrichtet. „Das erinnert leider an die Idee der Ankerzentren“, sagte Tuncel. Auch das enge Zusammenleben von Familien und Jugendlichen hält er für problematisch. Die Behörde bestätigte, dass in den Landesaufnahmestellen unterrichtet wird. „Es gibt Betreuungs- und Lernangebote, weil darauf ein Rechtsanspruch besteht“, so Lukaßen. Eine Aufenthaltszeit von drei Monaten werde nur selten überschritten.
Sigrid Grönert (CDU) bemängelte, dass aus dem Bericht keine Kostenentwicklung für die Unterkünfte ersichtlich sei. Zudem müsse eine bessere Balance zwischen den Platzreserven, falls die Zugangszahlen wieder ansteigen, und den durch Leerstände verursachten Kosten gefunden werden.
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