
Die Zahl der Einrichtungen und ambulanten Dienste, die sich um Sterbende kümmern, ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Mehr als 200 stationäre Hospize sind allein zwischen 1996 und 2016 entstanden. Heute gibt es insgesamt 236, die sich um sterbende Kinder, Jugendliche und Erwachsene kümmern.
Auch die Zahl der ambulanten Hospiz- und Palliativdienste steigt. In den vergangenen 20 Jahren hat sie sich auf mehr als 1500 verdreifacht; Krankenhäuser haben das Angebot an Palliativstationen ausgebaut. Waren es 1996 noch 28, sind es jetzt mehr als 300.
Verglichen mit anderen Bundesländern liegen Bremen und Niedersachsen beim Hospizangebot im Mittelfeld. In der Hansestadt gibt es zwei stationäre Hospize, in Niedersachsen 25. Im Bundesdurchschnitt standen vor zwei Jahren pro eine Million Einwohner 27 Plätze in Hospizen zur Verfügung; in Bremen und Niedersachsen waren es 24 beziehungsweise 28. In Bremen und Umgebung gibt es zudem zwölf ambulante Hospizdienste.
Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband beurteilt die Versorgungslage in Deutschland als ausreichend. Zwar fehle es in manchen ländlichen Gegenden noch an ambulanten Diensten oder SAPV-Teams, der Bedarf an stationären Einrichtungen sei aber gedeckt.
Friedhelm Pielage, Geschäftsführer des Hospiz- und Palliativverbands Bremen, sieht das etwas anders. "Für den Bremer Osten würde ich mir ein drittes stationäres Hospiz wünschen", sagt er. Für die Menschen dort seien die anderen beiden Bremer Hospize – das Hospiz Brücke in Walle und der Lilge-Simon-Stift in Bremen-Nord – zu weit weg. "Ich bin sicher, dass eine weitere Einrichtung sehr gut angenommen würde."
Mehr Unterstützung fordert er für die Bremer Pflegeheime. Auch in ihnen würden viele Menschen ihre letzte Lebensphase verbringen, aber eine intensive Betreuung wie im Hospiz könnten die Mitarbeiter schlichtweg nicht leisten. Es fehle an Geld und qualifiziertem Personal. "Selbst viele Pflegekräfte sind unglücklich darüber, wie wenig Zeit ihnen für die Versorgung der Menschen bleibt."
Und noch ein Problem sieht Pielage: Auch in der stationären Pflege von Menschen mit Behinderung spiele das Thema Sterbebegleitung eine immer größere Rolle. "Die Menschen in diesen Einrichtungen kommen jetzt in ein Alter, in dem sie eine besondere Betreuung brauchen." Darauf sei das Personal aber nicht ausreichend vorbereitet. "Die Betreuer müssten besser geschult werden, um mit den neuen Herausforderungen umgehen zu können."
Pielage begrüßt, dass der neue Koalitionsvertrag zwischen SPD und Union zumindest einen Teil dieser Defizite angeht. Dort heißt es, die Versorgung in der Altenpflege solle verbessert werden, um die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland weiter auszubauen.
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