
Beleidigende Kommentare im Netz, Cybermobbing gegen einen Mitschüler: Kinder und Jugendliche sollen Hass in sozialen Medien gezielt entgegentreten. Die Initiative „#Nichtegal“ von Youtube und Google will Schüler dazu aufrufen, gemeinsam darüber nachzudenken, wie ein guter Umgang miteinander im Internet funktionieren kann. An der Initiative sind zudem mehrere Multimedia-Dienstanbieter beteiligt.
Mehr als 120 Schülerinnen und Schüler der Oberschule im Park in Oslebshausen haben am Montag an einem Aktionstag der Initiative teilgenommen. Die Schule ist eine von bundesweit 60 Schulen, die sich an der von Youtube und Google finanzierten Kampagne beteiligt. Die Oberschule, die generell einen Schwerpunkt auf digitales Lernen legt, hatte sich für das Projekt beworben. Bereits seit zwei Wochen sind nun Mitarbeiter vom Bremer Servicebureau Jugendinformation an der Schule unterwegs – sie setzen die Workshops gegen Hatespeech um und haben Schüler der 9. Klasse zu Mentoren ausgebildet. Die Mentoren sollen nun wiederum in Workshops ihr Wissen an jüngere Schüler weitergeben.
Zunächst aber macht Sebastian Reuser vom Servicebureau deutlich, worum es geht: Einerseits steht im Grundgesetz, dass Meinungsfreiheit gilt, man sich also auch im Internet frei äußern kann. „Andererseits gilt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist“, sagt Reuser. Deshalb seien beleidigende Äußerungen nicht in Ordnung.
Auch Cornelia Holsten, Direktorin der Bremer Landesmedienanstalt, ist vor Ort und wendet sich an die Jugendlichen: „Es geht sehr schnell, ein ,Dislike' zu setzen oder einen Hass-Kommentar zu schreiben, aber bevor man das tut, sollte man innehalten und überlegen, wie das wäre, wenn einem jetzt die Oma über die Schulter schaut, und wie man selbst sich fühlt, wenn man einen solchen Kommentar bekommt.“
Yvonne Pferrer, die als Youtube-Vertreterin in der Schule zu Gast ist, will den Schülern ebenfalls etwas vermitteln. Die 24-jährige Schauspielerin, die in der Reality-Soap Köln 50667 mitwirkte und derzeit in sozialen Medien wie Youtube und Instagram mehr als 160.000 Follower hat, ist eine von 23 jungen Botschaftern, mit denen Youtube für fairen Umgang wirbt. Pferrer sagt: „Ich weiß, wie es ist, Angst zu haben – ich bin auch schon als Schlampe oder als hässlich beschimpft worden. Hasskommentare im Netz sind sinnlos, und das Wichtigste ist, sich dadurch nicht einschüchtern und ausgrenzen zu lassen.“
Danach geht es in die Kleingruppenarbeit: Hier schreiben die Jugendlichen ein Drehbuch für ein kleines Video, das eine Botschaft gegen Hass enthalten soll. Angeleitet werden die Siebtklässler dabei von den Mentorinnen aus der 9. Klasse. Leicht haben es die Mentorinnen nicht: Nach der Auftaktveranstaltung für über 100 Jugendliche, Besuch von externen Gästen und geballter Aufmerksamkeit durch fotografierende und filmende Journalisten sind die Schüler aufgeregt.
Trotz aller Aufregung entstehen aber kurze Filme. Sie zeigen, wie die Jugendlichen das Thema im Alltag erleben: Ein Junge, der Star-Wars-Fan ist, wird von seinen Mitschülern gemobbt: „Du bist voll das Weltraum-Opfer“, sagt einer zu ihm. Dann tritt und schlägt eine ganze Gruppe den Jungen und filmt dies alles auch noch mit dem Handy. Als einer aus der Gruppe das Video später posten will, redet ihm ein Freund ins Gewissen und hält ihn davon ab. „Hashtag Nicht egal“, rufen die Jugendlichen, die dieses Video gedreht haben, am Ende in die Kamera.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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