
Die Stimmung ist relativ entspannt“, sagt Daniel Liepins. „Die Senioren haben in ihren eigenen vier Wänden mehr Lebensqualität, und wir haben viele kleine Aufgaben, die wir erfüllen müssen.“ Dem Studenten der Pflege an der Hochschule Bremen gefällt das Praxismodul, das er aktuell in der ambulanten Pflege der Caritas absolviert. Zusammen mit seiner Anleiterin Svenja Herting sucht er Senioren zu Hause auf. „Waschen, duschen, Thrombosestrümpfe anziehen, Frühstück machen, Medikamente geben oder mal die Zeitung zu holen – das gehört zu meinen Aufgaben.“ Daniel Liepins, der aus Mönchengladbach kommt, hat sich bewusst für das Studium in Bremen entschieden.
Lena Schlömer hat bereits vor ihrem Studium Erfahrungen in der Altenpflege gesammelt. Die 21-Jährige stammt aus dem Emsland und hat neben der Schule im Altenheim gearbeitet. „Ich habe sehr viele Eindrücke von der Pflege bekommen und nach dem Abi ein Studium im Gesundheitsbereich gesucht.“ Dass an der Hochschule Bremen gerade der Internationale Studiengang Pflege an den Start ging, kam ihr entgegen.
Mit dem Studium ist sie ebenfalls sehr zufrieden. „Wir waren alle sehr begeistert.“ Da die Zahl der Studierenden überschaubar sei, sei eine sehr persönliche Unterstützung durch die Dozenten und Professoren möglich. Wenn Lena Schlömer ihr Studium beendet hat, möchte sie mit Menschen arbeiten. „Ich habe jetzt die Altenpflege und die Krankenpflege kennengelernt und es zieht mich definitiv ins Krankenhaus.“ Aufgrund ihrer akademischen Ausbildung hofft Schlömer auf ein höheres Einstiegsgehalt. „Das sollten wir bekommen“, ist sie sicher.
Der Studiengang Pflege der Hochschule Bremen stößt auf so viel Interesse, dass sich Studiengangsleiter Professor Matthias Zündel schon jetzt gut eine Aufstockung vorstellen kann. Aktuell sind pro Jahr 40 Plätze vorgesehen. 22 Studierende hatten sich zum Start im Wintersemester 2019/20 eingeschrieben. Im aktuellen Semester verzeichnet die Hochschule 34 Studierende und für das Sommersemester 2021 läuft noch bis Ende Februar die Anmeldefrist. „Es ist denkbar, dass wir die Zahl der Studienplätze langfristig verdoppeln“, sagt Matthias Zündel. „Wir haben einen Arbeitsmarkt, der die Absolventen sucht.
Auch niedersächsische Städte zeigen Interesse an dem Bremer Studiengang. Emden, Aurich und Leer möchten den Studierenden die Möglichkeit bieten, bei ihnen die Praxismodule zu absolvieren. „Es ist toll zu sehen, dass das Angebot für das niedersächsische Umland so attraktiv ist“, freut sich Zündel. In Bremen seien fast alle Kliniken Kooperationspartner. Die Studierenden würden auf diese Weise die unterschiedlichsten Strukturen kennenlernen. Sie würden durch die 13 Praxismodule die ambulante Altenpflege erleben, die Langzeitpflege, somatische Bereiche, die Psychiatrie, die Pflege von Kindern.
Während beim Start des Studiengangs Pflege der Anteil der Männer außergewöhnlich hoch war – zwölf von 22 Studierenden waren männlich – ist der Anteil im Wintersemester 2020 wieder gesunken. Von 27 Studierenden sind sieben männlich. Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege hat, kann sich die Ausbildung anerkennen lassen und ein verkürztes Studium durchlaufen.
Die Pflegeausbildung mit wissenschaftlichen Studien zu bereichern, hält Zündel für sinnvoll. „Wir wollen den wissenschaftlich reflektierten Praktiker“, beschreibt er das Lernziel. „Sie sollen Forschungsergebnisse lesen lernen und für die Praxis anwendbar machen.“ Bislang gebe es oft Schwierigkeiten, wissenschaftliches Wissen in die Praxis umzusetzen. Wenn sich die Studierenden ihre wissenschaftliche Grundhaltung für ihr späteres Berufsleben erhalten würden, könnten sie mit Blick auf den Patienten Prozesse im Pflegealltag verbessern. „Sie können die Forschungsergebnisse mit den Menschen auf Augenhöhe besprechen und vieles bewirken.“
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