
Die Kälte hält auch am Donnerstag in Bremen an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat sogar eine amtliche Warnung vor "strengem Frost" herausgegeben. Bis noch etwa 12 Uhr mittags werden Temperaturen zwischen minus zehn und 15 Grad Celsius erwartet. Vor allem bei "Aufklaren über Schnee" sinken die Temperaturen auf Werte um minus 17 Grad, heißt es in der Warnung. Ab dem Mittag tritt mäßiger Frost auf, aber die Temperaturen bleiben im Negativbereich.
Das es wirklich kalt ist, sieht man aktuell auch am St. Petri Dom. Ein Teil des Bremer Wahrzeichens wurde am Mittwochnachmittag von der Polizei Bremen und der Feuerwehr abgesperrt. Der Grund: Ein 50 Zentimeter langer Eiszapfen hängt in luftiger Höhe über dem Eingangsbereich. Die Polizei rät, dass jeder Bremer auf solche Gefahren hinweisen sollte. Dann könnten die Einsatzkräfte aktiv werden. Es sei immer ein Zusammenspiel von Polizei, Feuerwehr, Behörden und der Bevölkerung, damit Eiszapfen rechtzeitig abgesichert werden können. Nun heißt es warten, bis das gefrorene Wasser wieder abtaut und die Sperrung aufgehoben werden kann, so ein Sprecher der Polizei gegenüber dem WESER-KURIER.
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Zum Glück erfror in der vergangenen Nacht kein Odachloser in Bremen
Wie in Bremen jeder weiß, betrieb die Diakonie in Bremen eine Unterkunft für Obdachlose, das Jacobihaus. Jeder weiß zudem, dass dort, trotz eines bestehenden Alkoholverbotes, traditionell Menschen mit hohem Aggressionspotential, hervorgerufen durch ihren starken Alkoholkonsum, entgegen eines bestehenden Verbotes aufgenommen wurden. Für Obdachlose, die keine Alkoholprobleme haben, sich ausschlafen wollen, bietet die Unterkunft in der Rembertistraße, am Bahnhof, lediglich vierzig Schlafplätze.
Die katholische St-Johannis-Gemeinde bietet Obdachlosen seit einiger Zeit eine Möglichkeit, ihre Wäsche und sich selbst zu reinigen oder auch nur einfach einen Schluck Wasser zu trinken, was im Sommer für viele hilfreich ist und vielen das Überleben erleichtert. Im Winter hingegen sieht es in Bremen, wie in anderen Städten, für Obdachlose immer noch sehr schlecht aus.
In den vergangenen Frostnächten konnten die verantwortlichen der Bremer Domgemeinde, die Betreiber der evangelischen Kirche in der Stadtmitte, nicht ihre christliche Nächstenliebe beweisen. Die Domgemeinde hat am Osterdeich, so wie die Kirche unser Lieben Frauen, gleich hinter dem Rathaus, eine Gemeinde und Kirchsaal außerdem in Schwachhausen, allerdings andernorts auch noch Kapazitäten.
Sie verzapften, wie die meisten Gemeindemitglieder, verantwortliche Pastoren und Pastoren, die der Bremischen evangelischen Kirche angehören oder sie am Franziuseck verwalten, auch in den vorherigen Frostnächten etwas anderes, als ehrenamtliches oder bürgerliches Engagement erwarten lässt. Laufen Obdachlose aus Bremen, Kirchen und Gemeinden in Bremen an, treffen sie, selbst als konfessionell gebundene Bürger aus Bremen, wie alle anderen, immer noch generell auf verschlossene Türen.
Auf beiden Seiten hätte es zudem in der vergangenen Nacht und in Nächten davor keine Verluste gegeben, wären Kirchen allein wegen der steigenden Einbruchsgefahr in schlecht gesicherte, nicht bewohnte Gebäude während der Nacht gesichert oder besetzt und einige als Anlaufstelle für Menschen in Not geöffnet, die in manchen Fällen, wie in der vergangenen Nacht am Hauptbahnhof in Bremen vielleicht auch der Fall, keinen Ausweg mehr wissen.